DDB, Ogilvy, La Red & Co

Ad Girls Club erhält prominente Unterstützung im Kampf gegen Sexismus

Die Initiatorinnen des Ad Girls Club: Isabel Gabor (l.) und Lisa Eppel
Valerie Schmidt
Die Initiatorinnen des Ad Girls Club: Isabel Gabor (l.) und Lisa Eppel
Großer Erfolg für den Ad Girls Club: Elf weitere Agenturen haben das Manifest zur Selbstverpflichtung gegen Sexismus und für fairere Arbeitsbedingungen in der Werbebranche unterschrieben. Mit dabei: DDB & Tribal, Designplus, GGH MullenLowe, House of Yas, La Red, Muehlhausmoers, Ogilvy, Philipp & Keuntje, Social Match, We Do communication und Wysiwyg.
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Im Herbst vergangenen Jahres hatten die Initiatorinnen des Ad Girls Club Lisa Eppel und Isabel Gabor ihr Manifest erstmals vorgestellt. Damals hatten neben dem Gesamtverband Kommunikationsagenturen GWA auch BrandneoGrabarz & PartnerKolle Rebbe, RessourcenmangelThe Goodwins und Wunderman Thompson ihre Unterstützung zugesagt. Mit ihrer Unterschrift auf dem Manifest engagieren sich die genannten Agenturen nicht nur im Kampf gegen Sexismus, sie verpflichten sich auch zu einer Frauenquote von 50 Prozent auf allen Führungsebenen ab Director-Level, Lohngleichheit, der Vereinbarkeit von Kind und Karriere, vertraulichen Ansprechpartner*innen und genderneutraler Sprache.

17 Agenturen haben bislang das Manifest des Ad Girls Club unterzeichnet
Ad Girls Club
17 Agenturen haben bislang das Manifest des Ad Girls Club unterzeichnet
Eppel und Gabor haben ihren Club 2020 gegründet, um ganz gezielt gegen die patriarchalischen Strukturen in der Werbeindustrie anzukämpfen, auf Missstände hinzuweisen und Aufklärungsarbeit zu betreiben. Das Manifest ist eine weitere Maßnahme und soll Agenturen die Möglichkeit geben, sich zu einer klaren Haltung sowie wichtigen Maßnahmen für eine fairere Branche zu bekennen. Mit regelmäßigen Netzwerktreffen werden Entscheider*innen und Zuständige der jeweiligen Agenturen an einem (digitalen) Tisch versammelt, um über die Probleme der Branche zu diskutieren und Lösungen vorzustellen.

"Wir freuen uns, dass wir eine so große Bandbreite an Agenturen für unser Manifest gewinnen konnten. Jede Agentur hat unterschiedliche Herausforderungen – und teilweise auch schon Lösungen. Der Austausch mit anderen Agenturen ist ein so elementar wichtiger Punkt beim Kampf gegen das strukturelle Problem und wir sind uns sicher, dass jeder davon profitiert", sagt Eppel. Ihre Mitstreiterin Gabor ergänzt: "Nach einem 2020, in dem die Branche durch den Shitstorm aufgemischt wurde, gab es 2021 viele Lippenbekenntnisse und Versprechungen von Agenturen. 2022 müssen jetzt die Taten folgen. Der Wandel muss spürbar werden – für die Branche und alle Mitarbeitenden. Das schafft keine Agentur allein, sondern nur im Kollektiv."

Die nunmehr 17 Agenturen, die sich öffentlich zu der Initiative bekennen, sollen erst der Anfang sein. Es geht dem Ad Girls Club allerdings nicht darum, möglichst schnell, möglichst viele Unternehmen zum Mitmachen zu bewegen. Die beiden Gründerinnen achten sehr genau auf die Werte und Haltung der einzelnen Agenturen. Unter dem Motto "Vertrauen statt Pinkwashing" werden alle Agenturen vor der Aufnahme auf das Manifest einer gründlichen Prüfung unterzogen und müssen in einem Chemistry Meeting überzeugen. Auch eine Umfrage unter den Mitarbeitenden kann Teil des Aufnahmeverfahrens sein. bu

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