GWA-Vize Thomas Eickhoff rechnet mit weiteren Restriktionen
Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise machen auch vor der Agenturbranche nicht halt. Die sonst unabhängig von der Gesamtsituation oft erstaunlich optimistischen Werber rechnen mit starken Umsatzeinbußen wegen des sich abzeichnenden pandemiebedingten Konjunktureinbruchs. In einer Umfrage des Agenturverbands GWA sagen 81 Prozent der Mitgliedsfirmen, dass die Kunden bereits Projekte abgesagt oder verschoben haben. Erste Anbieter planen laut GWA-Vize Thomas Eickhoff sogar schon mit Kurzarbeit.
An der Umfrage haben sich 74 im Verband organisierte Agenturen beteiligt. Fast 60 Prozent von ihnen geben an, dass sich die Corona-Krise mehr oder weniger stark auf ihren Arbeitsalltag auswirkt. Mit signifikanten Umsatzausfällen rechnen mehr als 50 Prozent der Befragten. Knapp ein Viertel glaubt dagegen kaum oder nicht an negative Umsatzeffekte durch die Pandemie. Etwa die Hälfte der GWA-Agenturen hat inzwischen strikte Reisebestimmungen eingeführt, über drei Viertel der Kundenmeetings finden virtuell statt. Persönliche Metings werden immer seltener. Heimarbeit gibt es bereits bei 54 Prozent der befragten Agenturen. Bei vielen weiteren gehören Homeoffice-Regelungen zu den Notfallplänen.
"Auch die Agenturbranche ist bereits jetzt teilweise stark von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen. Im Detail unterscheidet sich die Lage je nach Agenturmodell und Leistungsportfolio deutlich. Die Situation wird sich vorübergehend weiter verschärfen und weitere Restriktionen werden folgen", sagt GWA-Vize Eickhoff, im Hauptberuf Co-Chef der Hamburger Agentur Grabarz & Partner. Was mit dem vom Verband ausgerichteten Football Agency Cup passiert, der eigentlich im Juli in Leipzig stattfinden soll, ist noch unklar. "Unsere Antwort ist so banal, wie ehrlich: Wir wissen nicht, was wir im Juli machen, weil wir nicht wissen wie die Situation im Juli aussieht", teilt das Organisationsteam mit.
mam