Die Untersuchung fand im Rahmen der "Consumer Connection Study" statt, für die Dentsu Aegis 10.000 Menschen zwischen 15 und 64 Jahren zu ihrem Mediennutzungsverhalten und ihren Vorlieben befragt. Für die "Carat Fantypologie" hat die Agentur mit rund 6.000 Deutschen zum Thema Fußball gesprochen und unter Ihnen 2.700 Fußball-Interessierte identifiziert.
Dabei zeigte sich: Bundesliga-Fans sind zwar offen für Werbung, aber sie sind anspruchsvoll. So erwarten 62 Prozent der Befragten, dass Kampagnen einen besonderen Unterhaltungswert liefern. Außerdem geben sie sich nicht mit B-Ware zufrieden: 54 Prozent legen großen Wert auf Originalprodukte, 46 Prozent bevorzugen explizit deutsche Marken. Internationale Marken genießen immerhin bei 41 Prozent ein hohes Ansehen.
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Zwar wird Sponsoring in der Bundesliga allein schon durch die Vielzahl an vertretenen Unternehmen zu einer schwierigen Angelegenheit. Wer seine Karten richtig ausspielt, kann damit allerdings viel gewinnen. Laut Carat sagen 40 Prozent der Fußballinteressierten, dass ein Sponsoring ihre Meinung über das jeweilige Unternehmen positiv beeinflusst. Bei 44 Prozent ist die zudem die Aufmerksamkeit für ein Produkt größer, wenn es von einem Spieler oder einer anderen Persönlichkeit aus der Bundesliga beworben wird. Jeder vierte Fußballinteressierte (25 Prozent) glaubt sogar, dass der Promifaktor seine Kaufentscheidung beeinflussen könnte.
Bezüglich ihrer Mediennutzung sind Bundesliga-Fans sehr TV-treu: Fußballinteressierte in Deutschland verbringen pro Woche durchschnittlich 15,5 Stunden vor dem TV-Gerät. An zweiter Stelle rangiert das Internet mit 12 Stunden, gefolgt von Radio mit 10,5 Stunden. Allerdings spielt der digitale Second Screen eine immer größere Rolle: Exakt Dreiviertel der Befragten geben an, parallel zum Fernsehen hin und wieder einen weiteren Bildschirm in Gebrauch zu haben.
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Wenn dies der Fall ist, informieren sich die Befragten - auch das wieder eine gute Nachricht für Sponsoren - in der Regel über eine Marke oder ein Produkt. Auf 40 Prozent der Fußballinteressierten trifft das zu. 39 Prozent der Befragten gehen per Second Screen Social Media Aktivitäten nach, knapp jeder Dritte (30 Prozent) sucht Unternehmens- oder Produktwebsites auf.
Für die Studie hat Carat weitere Angaben zur Mediennutzung der 2.700 Fußballfans erfragt, die Medien und Sponsoren interessieren dürften. So nutzen 39 Prozent der Befragten mindestens einmal pro Woche Video on Demand, 22 Prozent kaufen zudem über ihr Smartphone ein. Allerdings ist der Anteil der Befragten, die einen Adblocker verwenden, mit 35 Prozent vergleichsweise hoch - auch hier dürfte wieder das Qualitätsbewusstsein der Fans zum Tragen kommen.
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Interessant auch die Einstellung der Fans zum Thema Gaming. In einer typischen Woche zocken 38 Prozent der Bundesliga-Interessierten via Handy. Wer sich als Bundesligist noch nicht mit dem Thema E-Sports beschäftigt hat, sollte das also spätestens jetzt tun. Mit Werder Bremen ist soeben der achte Club aus Deutschlands höchster Spielklasse in den elektronischen Sport eingestiegen.
ire