Friedrich Liechtenstein in "Supergeil"
Da soll noch mal jemand sagen, deutsche Kreation hätte keine Chance, ein weltweites Publikum zu erobern. Jung von Matt beweist gerade das Gegenteil: Der Edeka-Musikclip mit dem schrägen Berliner Künstler Friedrich Liechtenstein, der einfach alles supergeil findet, schlägt ein wie eine Bombe. Insbesondere in den USA finden Onlinemedien und Blogs geradezu euphorische Superlative für den Clip.
Nachdem
Buzzfeed das Video bereits Ende letzter Woche frenetisch bejubelt hatte, folgen jetzt weitere Medien:
Adweek beispielsweise nennt Lichtensteins leichtfüßigen Tanz durch das Online-Video die deutsche Variante des Gangnam Style. Der Redakteur von
Moreaboutadvertising ist überzeugt davon, dass Jung von Matt das Genre Supermarktwerbung mit ihrer Kampagne gänzlich neu definiert hat. Und der Blog für Musik und Popkultur
Deathandtaxesmag wagt die Prognose, dass Supergeil der Werbesong des Jahres werden könnte.
Das wiederum würde bedeuten, dass der Edeka-Song in die Fußstapfen von "Dumb Ways to Die" tritt. Die australische Werbekampagne für Metro Trains, ausgedacht von McCann in Melbourne, erhielt so viele Kreativpreise wie keine Werbekampagne je zuvor. Auf Youtube wurde der Videoclip mehr als 73 Millionen Mal abgerufen. Davon ist Supergeil noch weit entfernt aber die Klickzahlen steigen rasant. Gestern Abend waren es noch knapp 2 Millionen. Heute sind es schon rund 3 Millionen. Bei JvM ist die Freude über den Hype verständlicherweise groß: "Wenn internationale Aggregatoren wie Buzzfeed und
Mashable eine deutsche Werbekampagne aufgreifen, ist das schon eine kleine Sensation. Wenn nicht einmal der Text verstanden wird, zeigt dies umso deutlicher, wie der Song und das Testimonial den Bauch der Leute treffen. Das freut uns natürlich sehr", sagt
Jens Pfau, stellvertretender Geschäftsführer von Jung von Matt/Elbe.
Ein untrügliches Zeichen für den Erfolg einer viralen Kampagne ist zudem die Tatsache, dass es Nachahmer gibt, die mit mehr oder weniger lustigen Parodien auf den Zug aufspringen. Derzeit kursieren drei Parodien und zwei Remix-Versionen auf Youtube - es werden garantiert noch einige hinzukommen.
Für den 58-jährigen Musiker und Entertainer
Hans-Holger Friedrich alias
Friedrich Liechtenstein, der sich selbst als Flaneur bezeichnet, könnte das Edeka-Video der Beginn einer großen Karriere sein. Bis dato war der skurrile Künstler vor allem den Kulturliebhabern in seiner Heimatstadt Berlin ein Begriff. Jetzt steht ihm die Welt offen.
bu
Das Original:
Die Fälschungen: