"Uncensored Playlist" heißt das Projekt, mit dem Reporter ohne Grenzen weltweit darauf aufmerksam machen will, dass Meinungsfreiheit in zahlreichen Ländern der Welt durch autokratische Machthaber unterdrückt wird. Dazu hat DDB jeweils zwei Texte von Journalisten aus China, Ägypten, Thailand, Usbekistan und Vietnam mithilfe lokaler und internationaler Künstler in Popsongs verwandelt. Die zehn Songs hat Reporter ohne Grenzen nun in einer Playlist bei drei der vier größten Musikstreaming-Anbieter - Spotify, Apple Music und Deezer - veröffentlicht. Das Wichtigste dabei: Die zehn Songs lassen sich über diesen Umweg auch in den Heimatländern der Journalisten, in denen die Originaltexte verboten sind, anhören.
Die Idee, mit der DDB in Zeiten von US-Präsident Donald Trump und den weltweiten Debatten um vermeintliche und tatsächliche "Fake News" einen Nerv trifft, ist so simpel wie genial: "Wir nutzen mit dieser Kampagne eine Hintertür", erklärt Reporter-ohne-Grenzen-Vorstandsmitglied
Matthias Spielkamp. "In vielen Ländern verwehren die Machthaber den Menschen freien Zugang zum Internet, doch Musik-Streaming-Dienste sind fast überall frei zugänglich. Also verbreiten wir die Texte mutiger Journalisten als Popsongs - damit Zensoren und Diktatoren in aller Welt endlich verstehen: Das freie Wort lässt sich nicht unterdrücken, die Wahrheit findet immer einen Weg."
Um sicher zu stellen, dass die Songs auch in den betroffenen Ländern abrufbar sind, wurden zusätzliche Versionen erstellt, bei denen die Namen der Autoren durch Pseudonyme ersetzt, die Cover neutral gestaltet und die Titel der Songs so abgeändert isnd, dass sie an einer möglichen Vorzensur vorbeikommen, falls die Originale blockiert werden. Die Songs erscheinen sowohl auf Englisch als auch in der jeweiligen Originalsprache der Länder, aus denen die Journalisten stammen. Neben den Liedtexten hält Reporter ohne Grenzen bei der "Uncensored Playlist" auch Informationen zur Biografie der Protagonisten bereit sowie Musikvideos, die über die politische Situation in den jeweiligen Ländern aufklären.
© Screenshot Youtube / Reporter ohne Grenzen Deutschland
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Reporter ohne Grenzen
Wie DDB mit Patronenhülsen für die Informationsfreiheit kämpft
144 Journalisten wurden laut Reporter ohne Grenzen 2015 getötet. Zusammen mit DDB Hamburg hat die Menschenrechtsorganisation nun die Kampagne "The Weapen" gestartet, um ein Zeichen gegen den Angriff auf die weltweite Presse- und Informationsfreiheit zu setzen.
"Die 'Uncensord Playlist' zeigt unterdrückenden Machthabern auf der ganzen Welt, dass sie die Informationsfreiheit nicht zum Schweigen bringen können. Wir sind glücklich, einen einzigartigen Weg gefunden zu haben, um die zensierten Texte allen Menschen auf der Welt zugänglich zu machen - mit Musik als Trojanischem Pferd", sagt
Bianca Dordea, Geschäftsführerin des Berliner Büros von DDB Germany.
Die Schreiber, die im Mittelpunkt der Kampagne stehen, sind Exil-Journalist
Chang Ping aus China,
Galima Bukharbaeva aus Usbekistan,
Basma Abdelaziz aus Ägypten, der Blogger
Bui Thanh Hieu aus Vietnam sowie
Prachatai, ein Netzwerk für unabhängigen Journalismus aus Thailand. Die Playlist kann
unter anderem hier angehört werden.
Bei DDB zeichnen
Dennis May (CCO), Bianca Dordea,
Gabriel Mattar (Executive Creative Director),
Ricardo Wolff (Creative Director),
Felipe Cury (Senior Art Director),
Patrik Lenhart, Jack Christensen (Senior CW),
Marco Lemcke (Senior Digital Art Director),
Evandro Scudeler sowie
Lis Ferreira (Junior Art Directors) verantwortlich. Die Produktion der Songs übernahmen
Mediamonks und
DaHouse unter der Leitung von Komponist
Lucas Mayer. Den Casefilm produzierte
Le Tour Du Monde, Regie führte
Iris Fuzaro.
tt