Der Zwischenschritt, eine Media-Agentur einzuschalten, die den Werbeauftritt unter Berücksichtigung von Zielgruppen und Reichweite plant, könne somit entfallen, gibt das größte deutsche Softwarehaus bekannt. Zudem werde die Zeit, die die Buchung von Werbung benötigt, verringert, weil die SAP-Exchange-Media-Plattform mit Echtzeit-Daten arbeitet.
Auch die Konversionsraten sollen durch die Schaltung von zielgerichteter Werbung steigen. Durch die direkte Verbindung zum Inventar der Publisher soll es darüberhinaus keinen Fraud, also vorgetäuschte Werbeeinblendungen, geben.
Wolfgang Faisst ist Mitgründer und Head of SAP Echange Media
Das klingt gut, ist aber erst einmal nichts Neues. Dem programmatischen Handel von Mediainventar widmen sich zahlreiche Anbieter von Ad Exchange Plattformen, darunter
App Nexus und
Adition. Bereits heute könnten sich Unternehmen mit Hilfe solcher Anbieter zumindest im digitalen Mediaeinkauf unabhängig von Agenturen oder anderen Zwischenhändlern machen. Dass nur wenige Werbungtreibende - meist im E-Commerce verankerte Unternehmen wie Otto oder Zalando - Werbeplätze im Direkthandel kaufen, spricht für die Komplexität der Aufgabe.
Mehr zum Thema
Vivaki-Manager Lothar Prison
"Das Vertrauen in Programmatic ist jetzt da"
Alle reden über Programmatic - aber die ganz große Revolution ist bisher ausgeblieben, zumindest in Deutschland. Lothar Prison, Chief Digital Officer bei der Mediaagentur-Gruppe Vivaki, ist überzeugt, dass sich das bald ändert.
SAP bietet nun eine weitere Option. Die ist cloudbasiert und kann laut Aussage der Walldorfer nahtlos in die Marketing-, CRM- und ERP-Systeme der Kunden integriert werden. Erste Pilotkampagnen und Tests laufen bereits, unter anderem mit Beiersdorf (Nivea) und Deutsche Post DHL Group. Als Digital- und Kreativagenturpartner sind Jung von Matt und SinnerSchrader mit an Bord.
vg