„Ich habe letztes Jahr was Falsches beim Türken bestellt und hatte mit ein paar Verdauungsschwierigkeiten zu kämpfen“, witzelte der Komiker über seine Moderations-Pause im letzten Jahr. Aber das sei nun alles wieder in Ordnung – zumindest beschäftigen sich jetzt Anwälte mit dem Problem. Deswegen konnte er nun wieder den Deutschen Digital Award moderieren - den "wichtigsten Digital Award in Deutschland", wie Anke Herbener vom BVDW stolz sagte. Der Deutsche Digital Award habe sich in den letzten Jahren "super entwickelt".
Deutscher Digital Award 2017: Die Bilder des Abends
Zu Beginn des Abends sprach Böhmermann mit Jury-Chef Mike John Otto über das Auswahlverfahren und die Vorgehensweise der Jury. In zwei Tagen „intensiver Arbeit“ hätten sich die 27 Jurymitglieder mit den 72 Projekten, die es auf die Shortlist geschafft haben, befasst. Anders als in den Vorjahren hätten diesmal alle Projekte die gleiche Chance gehabt. Denn diesmal hätten die Mitglieder der Jury jede Arbeit an den zwei Tagen zum ersten Mal gesehen, so Otto. Ob es eine Entscheidung gab, die die Jury gespalten habe, wollte Böhmermann noch von ihm wissen - und spielte auf den
Eklat beim Deutschen Computerspielpreis an, bei dem es wegen "Unstimmigkeiten" am Ende richtig Ärger gab. „Wir sind zwar eine strenge Jury, aber noch brav“, erklärte Otto. Ein handfester Streit um die Preisträger habe es jedenfalls nicht gegeben.
Dann kam Böhmermann zum Höhepunkt der Veranstaltung - den Gewinnern des Awards. Von 72 "Top-Projekten" wurde die "Crème de la Crème" mit Gold-, Silber- und Bronzetrophäen geehrt. Insgesamt überreichte Böhmermann
fünf Mal Gold, 14 Mal Silber und 30 Mal Bronze. Außerdem durften die Sieger die „inzwischen sehr prominente Hand“ von Böhmermann schütteln, wie er scherzte. Ein Selfie mit dem Satiriker gab’s obendrauf.
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Der Bundesverband Digitale Wirtschaft hat am 27. April zum dritten Mal den Deutschen Digital Award verliehen. Insgesamt wurden 49 digitale Arbeiten mit Gold, Silber und Bronze ausgezeichnet. Gewinner des Abends war Kolle Rebbe.
Den fünf Gold-Gewinnern wurde die meiste Aufmerksamkeit gewidmet. Diese hatten nicht nur ihren großen Auftritt auf der Leinwand, sondern durften sich auch über eine kurze Präsentation ihrer Projekte freuen. Zudem verlas Böhmermann die Begründung der Jury. So wurde beispielsweise das Projekt "Greenpeace: Gestrandete Wale", das Gold für die beste User Experience gewann, dafür gelobt, dass es den Nutzer mit auf eine spannende und informative Reise nehme.
Auf der Website werde authentischer Content gezeigt, der geschlossen inszeniert wird. Die Greenpeace-Agentur Kubikfoto habe "alles richtig gemacht", so das Urteil der Jury.
Das Projekt "#weilwirdichlieben" für die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) holte Gold für den besten Social-Media-Auftritt. Diese Arbeit habe die BVG über die Grenzen Berlins hinaus als "sympatische Gesellschaft" bekannt gemacht und die Beliebtheitswerte ansteigen lassen, erklärte Böhmermann. Die Jury hält das Projekt von Gud.berlin für herausragend, weil tägliches Community Management und klassische Kampagnenarbeit hier gelungen funktionieren.
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Einige Agenturen waren nicht zur Awardshow angereist, darunter zum Beispiel Serviceplan. So verpasste die Agentur die Chance, gleich zwei Bronze-Trophäen und einen Silber-Preis entgegenzunehmen. Möglicherweise waren die Serviceplan-Chefs gestern auf einem anderen wichtigen Termin: In London holte sich die Agentur unter anderem den
Black Pencil bei den D&AD Awards.
Das Wegbleiben der Agentur nutzte Böhmermann für den ein oder anderen Witz ("München, ja, wirklich sehr schlecht angebunden - die machen jetzt ihren eigenen bayrischen Award mit Horst Seehofer"). Durch seine wortgewandte Art gestaltete er die Verleihung kurzweilig und amüsant - und wirkte trotzdem kompetent und sicher in Sachen digitale Projekte.
bre