Pitchblog

Alba Group und BQ im Visier

Basketballsponsor Alba erweckt den Argwohn der Pitchblog-Macher
Foto: Alba Group
Basketballsponsor Alba erweckt den Argwohn der Pitchblog-Macher
Die Macher des Pitchblog, der vermeintliche Ungereimtheiten bei Etatausschreibungen anprangert, präsentieren zwei neue Fälle. Diesmal stehen die Berliner Alba Group sowie das spanische IT-Unternehmen BQ im Fokus. Der Alba Group, Hauptsponsor und Namensgeber der Basketball-Bundesligamannschaft Alba Berlin, wurde vorgeworfen, über einen Pitch Ideen für eine Anzeigenkampagne eingesammelt zu haben, ohne wirklich eine Agentur beauftragen zu wollen. Diesen Vorwurf hat der Pitchblog inzwischen aber zurückgezogen (siehe Update 2). BQ steht im Verdacht, mit einer PR-Ausschreibung vor allem das Ziel zu verfolgen, einen eigenen Medienverteiler aufzubauen.
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Bei dem Pitch der Alba Group stößt den Initiatoren der Kontrollplattform auf, dass das Unternehmen nach Einreichung von Angeboten dazu aufrief, weitere Referenzkampagnen zur Verfügung zustellen. Zunächst waren für die geplante Anzeigenkampagne nur drei bis fünf Ideen inklusive Bild und Text einzureichen. Die Nachforderung sowie das Ausbleiben einer Antwort auf Nachfragen, welche Agentur den Zuschlag erhalten habe, gibt laut Pitchblog Anlass für erheblichen Argwohn. "Ausreichend Ideen für ihr neues Anzeigenmotiv hätte die Alba Group durch diese Vorgehensweise jedenfalls auch ohne Zuschlag erhalten. Die Agenturen kann man dann in die Tonne treten", schreiben die Blog-Macher.
Das Unternehmen BQ, das multimediale Geräte und 3D-Drucker herstellt und vertreibt, hatte im August mehrere deutsche PR-Agenturen wegen einer möglichen Zusammenarbeit kontaktiert. Gefordert wurde eine umfassende Übersicht aller Fachzeitschriften, Publikumsmedien und Blogs, mit denen die Agentur in Kontakt stehe. Der Verdacht des Pitchblogs: "Man kann sich bei dieser Ausschreibung nicht des Eindrucks erwehren, hier werde versucht, an einen umfassenden Medienverteiler zu gelangen."

Den Pitchbog initiiert hat die Gesellschaft Public Relations Agenturen (GPRA). Für die Umsetzung ist die Berliner Kanzlei Irle Moser zuständig. mam

Update: Inzwischen hat sich die Alba Group zu den Vorwürfen zu Wort gemeldet. Marketing Managerin Svea Kleeberg erklärt, dass es dem Unternehmen nie darum gegangen sei, Ideen einzusammeln, ohne eine Agentur zu beauftragen. Man habe sich inzwischen auch für einen Agenturpartner in Berlin entschieden. Dessen Namen will Kleeberg allerdings noch nicht verraten.

Update 2: Die Macher des Pitchblog haben ihre Vorwürfe inzwischen relativiert und kritisieren nunmehr nur noch die Nachforderung von Referenzen sowie mangelnde Transparenz bei der Bennenung des ausgewählten Agenturpartners.  
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