Damit würde man eventuellen Interessenkonflikten einigermaßen aus dem Weg gehen: Die Omnicom-Agenturen PHD und OMD betreuen bereits Kunden wie SC Johnson, Unilever und Henkel - alles Wettbewerber von P&G. Der Kunde wiederum würde von einem speziell auf ihn zugeschnittenen Dienstleister profitieren. Im vergangenen Jahr gab P&G in den USA 2,66 Milliarden US-Dollar für Media aus. Nach
dem Verkauf weiter Teile des Pflege- und Duftportfolios an Coty, darunter die Haarpflege-Marke Wella, dürfte dieser Betrag in diesem allerdings etwas kleiner sein.
Etwa ein Drittel des Etats sicherte sich Carat. Die zum Dentsu Aegis-Netzwerk gehörende Mediaagentur war bereits zuvor für P&G tätig. Großer Verlierer des Pitches ist Starcom Mediavest. Die Publicis-Tochter hielt zuvor den größten Teil des Etats und wird sich laut "Adage" künftig lediglich um einige wenige Marken kümmern dürfen. Ein Zusammenhang mit
der massiven Umstrukturierung, die bei Publicis ansteht, und der Pitch-Entscheidung bestehe nicht, wie Holding-Chef Maurice Lévy dem US-Branchendienst sagte. Publicis wird als Dachmarke für Säulen des Unternehmens agieren. Dazu gehört auch
Publicis Media mit Agenturen wie Starcom Mediavest, Zenith Optimedia, Vivaki und Performics. An der Spitze steht CEO Steve King, bislang Chef von Zenith Optimedia.
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Die Pitch-Entscheidung kommt zu einer Zeit, da Procter & Gamble seine Agenturbeziehungen weltweit neu ordnet. Im Frühjahr hatte CFO
Jon Moeller angekündigt,
das Marketing effizienter und effektiver aufstellen zu wollen. In diesem Zuge sollten bis zu 500 Millionen Dollar bei den Dienstleistern eingespart werden. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat P&G die Zahl seiner Agenturen weltweit um 40 Prozent eingedampft und dabei laut "Adage" bereits etwa 300 Millionen Dollar eingespart.
ire