Internationale Medien berichten, dass der Rücktritt von Orlov in Zusammenhang mit einer Anzeige steht. Der frühere US-Chef der Agentur Greg Anderson klagt gegen seine Kündigung und wirft Orlov den Berichten zufolge Mobbing, Sexismus, Rassismus und Belästigung vor. Laut Anderson soll Orlov unter anderem Frauen als "fette Kühe" bezeichnet und einen jüdischen Mitarbeiter beleidigt haben. Als er dies der HR-Abteilung gemeldet habe, sei er entlassen worden, so die Darstellung von Andersen.
Das Agenturnetzwerk äußert sich in der Pressemitteilung zum Führungswechsel nicht zu den Vorwürfen gegenüber Orlov. Dort heißt es stattdessen, dass Rapp unter der Führung des bisherigen CEO eine globale Marke mit klarer Strategie und Positionierung geworden sei. Gegenüber dem zuständigen US-Gericht soll die Agentur erklärt haben, dass die Kündigung von Andersen "rechtmäßig und angemessen" war. Anfang des Jahres hatte es schwere Vorwürfe gegen den damaligen JWT-Chef Gustavo Martinez gegeben. Die frühere Kommunikationschefin der WPP-Agentur warf ihm sexuelle Belästigung und Rassismus vor. Martinez war daraufhin zurückgetreten.
In Deutschland gehört die Agentur Torben, Lucie und die gelbe Gefahr zu Rapp. Das Netzwerk hatte die Agentur Anfang 2015 gekauft. Die Geschäfte führen die drei Gründer Christoph Bornschein, Fränzi Kühne und Boontham Themaismithi. Die Berliner Agentur beschäftigt rund 100 Mitarbeiter und betreut Kunden wie Lufthansa, Ferrero, Bonprix und Eon.
mam