Die HESSEN TALENTS 2018 (v. l. n. r. hinten): Anja Henningsmeyer (Geschäftsführerin hFMA), Theresa Worm, Lea Schliebusch, Monika Kostrzewa, Alissa Kallass, Justus Schmidt, Cynthia Tepass, René Kramer, Maimint Prayoonphorm (v. l. n. r. vorn): Alma Weber, Ivo Mandov, Vincent Reinhard
Im Zuge des Programms Hessen Talents 2018 präsentiert die hessische Film- und Medienakademie die innovativsten Abschluss- und Semesterfilme der hessischen Studenten auf dem Europäischen Filmmarkt der Berlinale.
Zum zehnten Mal stellt die hessische Film- und Medienakademie ihre besten studentischen Nachwuchsfilmschaffenden bei den 68. Internationalen Filmfestspielen in Berlin vor. Vom 15. bis zum 25. Februar können die Studenten der Hochschule Darmstadt, Hochschule für Gestaltung Offenbach, Hochschule RheinMain und Kunsthochschule Kassel ihre Film-, Serien- und transmedialen Projekte persönlich einem internationalen Fachpublikum präsentieren. Vorab waren bereits fünf der Talente beim bundesweiten Empfang der Filmhochschulen am 20. Februar mit einem eigenen Infostand vor Ort. Mit dieser Initiative will die hFMA den jungen Talenten Zugang zu den Profis aus den Arbeitsgebieten Werbefilm und Produktion verschaffen, sowie sie mit Kuratoren, Redakteuren und Festivalmachern vernetzen. Die Filme der Produzenten werden gleichzeitig auf der Bühne und in der Mediathek vorgestellt.
Insgesamt sind 13 Filme Teil des Fördererprogramms, die von Branchenvertretern erstmals auch in einem passwortgeschützten Online-Bereich abgerufen werden können. Davon wurden zehn auf dem Filmmarkt gezeigt, wobei diese und drei weitere Produktionen von hessischen Nachwuchsfilmemachern auch dann wieder online abrufbar sind. Über diese Homepage können Interessenten außerdem direkten Kontakt zu den Filmschaffenden aufnehmen. Neben der Präsentation auf dem Europäischen Filmmarkt werden am gleichen Tag ebenfalls ausgewählte Projekte im Kino vor einem Fachbesucherpublikum vorgeführt.
HESSEN TALENTS 2018 Trailer
Die Filme der jungen Regisseure handeln beispielsweise von abstrakten Ideen oder aktuellen Themen, die unsere Gesellschaft beschäftigen. So lautet der Titel des Projektes von Tim Seger und Bill Raab an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach "Locky" und implementiert ein ideelles Abbild eines Trojaners aus dem Jahre 2016 in der analogen Welt. An der Hochschule RheinMain will Ivo Mandov mit "Die Diagnose" Klischees über das Autofahren brechen. Einblicke in andere Kulturen geben Joey Arand an der Kunsthochschule Kassel und Maimint Prayoonphrom an der Hochschule Darmstadt mit ihren Filmen "Gebär_Mutter" und "Upasika - Mother of the World", in denen es um eine Leihmutterschaft in Indien und das Leben von vier buddhistischen Laienanhängerinnen in einer der größten buddhistischen Tempelanlagen der Welt geht. Tom Fröhlich, ebenfalls von der Hochschule in Darmstadt, erzählt in "Ink of Yam" von zwei russischen Tätowierern, die ein Tattoostudio in Jerusalem eröffnet haben und will den Geschichten hinter den Tattoos auf den Grund gehen. Diese Produktion wurde bereits mit dem hessischen Hochschulfilmpreis 2017 ausgezeichnet. Laut Fröhlich bestehe mittlerweile auch eine Kooperation mit einem Verleih, der den Film möglicherweise in kleine Kinos bringen könne.
Seit 2009 sind die Hessen Talents feste Größe im Programm des Europäischen Filmmarktes und zeigen, was in Hessen im vergangenen Jahr durch die Nachfolger produziert wurde. Insgesamt stehen dabei Abschlussfilme und Semesterproduktionen aus den Bereichen Animation, Dokumentation, Experimentalfilm und Fiktion im Fokus. Sowohl Professoren der Hochschulen als auch Branchenvertreter haben am hessischen Hochschulfilmtag in Kassel im November 2017 über die Auswahl entschieden, die nun Teil des Programms ist.
mb