CEO Paul Remitz belegt mit Mediacom Platz 1
Fast scheint alles beim alten, beim alljährlich erscheinenden Recma-Ranking. Die Plätze eins bis acht präsentieren sich absolut deckungsgleich zu 2013. Unangefochten an der Spitze thront Mediacom. Wie aus dem "Overall Activity Report" hervorgeht, betreute die Agentur 2014 ein Billingvolumen von 3,63 Milliarden Euro. Auf den weiteren Plätzen OMD (2,32 Milliarden Euro) und MEC (2,05 Milliarden Euro).
Die größten Mediaagenturen Deutschlands
Quelle: RECMA
Der Anteil von Mediacom liegt damit im Gesamtmarkt bei 19 Prozent – unter den Media-Networks bei 23 Prozent. Mit einem Zuwachs von 238 Millionen Euro (plus 7 Prozent) ist die von CEO Paul Remitz geführte GroupM-Tochter nach eigener Aussage die "in absoluten Zahlen am stärksten wachsende Global Agency in Deutschland" - Betonung auf Global Agency. Denn der Blick auf Rang 6 des Rankings offenbart Außerordentliches. Dort schickt sich Mediaplus an, den Marktführer zumindest in Sachen Wachstum zu übertrumpfen. Ein Plus von 240 Millionen Euro weist die Recma für die unabhängige deutsche Agenturgruppe aus, das ist ein Plus von 20 Prozent.
Den positiven Kurs bestätigt zudem der gleichfalls von der Recma veröffentlichte "Compitches Report". Demnach erhielt die Mediaplus-Gruppe aus der Serviceplan-Holding in diesem Jahr zum ersten Mal und als einzige Agentur überhaupt im deutschen Wettbewerbsumfeld die Bestnote A+. Damit ist sie die laut Recma-Votum am besten performende Mediaagentur Deutschlands, was das Gewinnen von Neukunden und das Verteidigen von Mediaetats betrifft. Wir führen den Erfolg auch auf unsere innovativen Tools und Prozesse in der Mediaplanung zurück.
Andrea Malgara
Andreas Malgara, Geschäftsführer Mediaplus
"Wir führen den Erfolg auch auf unsere innovativen Tools und Prozesse in der Mediaplanung zurück", so Andrea Malgara, Geschäftsführer der Mediaplus-Gruppe, der gute Chancen sieht, im Gesamtranking 2015 noch bessere Ergebnisse als 2014 erzielen zu können." Noch im vergangenen Jahr war Mediaplus mit B+ eingestuft worden. Einzige Agentur mit einem A+ war damals Mediacom, die sich zusammen mit Havas, Vizeum und Initiative nun ein A teilt. Alle drei können auch im aktuellen Activity Report mit soliden Wachstumsraten punkten.
Marktführer Mediacom indes kümmert die Konkurrenz am heimischen Markt wenig. "Unser Wachstum ist komplett organisch und kommt nicht durch Zukäufe oder Joint-Ventures mit anderen Agenturen", erklärt CEO Remitz mit Seitenhieb auf Mediaplus. Bei der Agentur fließt auch das Joint Venture mit Wefra ins Ranking ein. Dazu kommt: "Die Basis unserer Billings hat sich verändert". Großkunden wie Procter & Gamble, Coca-Cola oder Deutsche Telekom, deren Etats Mediacom schon seit Jahren betreut, gehen in das komplizierte Bewertungssystem der Recma nur noch mit geringerer Gewichtung ein.
"Wir haben natürlich im Vergleich zu kleineren Agenturen sehr viele dieser Großkunden", unterstreicht Remitz. Für Mediacom schlägt das erst mal negativ ins Recma-Kontor. Wesentlicher Treiber für die vollkommen mit dem gesamten Marktwachstum konform gehende siebenprozentige Steigerung 2014 waren deshalb in erster Linie zahlreiche Kundengewinne: Hierzu zählen etwa der Pay-TV-Sender Sky, die Douglas-Holding mit den Douglas-Parfümerien, der Buchhandlung Thalia und dem Juwelier Christ.
Recma-Ranking
Wie Mediaagenturen die Media-Welt unter sich aufteilen
Keine Frage: In den USA spielt nach wie vor die Musik. Doch laut Recma-Ranking entfallen auf die top-14-Märkte 81 Prozent der globalen Mediabillings - das sind rund 359 Milliarden US-Dollar. Ein neuer Beitrag aus der Serie "Sechs Grafiken sagen mehr als 1000 Worte ...
Dass auch kleinere Etatgewinne sehr positiv zu Buche schlagen, zeigt Moccamedia. Die Trierer Independent-Agentur wuchs 2014 um 18 Prozent, vorwiegend mit regionaler Media, betont Moccamedia-Chefin Cornelia Lamberty: "Wir haben keine großen TV-Etats." Kleinvieh macht eben auch Mist. Manchmal im Wert von 33 Millionen Euro. Um an der Publicis-Tochter Starcom Media Vest im Ranking auf Platz 15 vorbeizuziehen, reicht das. Letztere teilt sich den 16. Rang mit der Group-M-Agentur Maxus (vormals 18. Platz).
Eine andere Publicis-Tochter konnte hingegen Boden gut machen. Optimedia springt von Platz 13 auf 9. Die 2013 hinzugewonnenen Kunden Paypal und SCA gingen nun erstmals in die Recma-Statistik ein. Petra Gnauert, CEO Zenith und Optimedia, zeigt sich zufrieden: "Die Mediaagenturen der Zenith-Optimedia-Gruppe sind 2014 zweistellig und deutlich über dem Marktschnitt gewachsen - für Networkagenturen unserer Größenordnung keine Selbstverständlichkeit. Es bestätigt uns, dass wir in die richtigen Felder investieren und mit unserem integrierten Ansatz auf dem richtigen Weg sind."
Auf Gruppenebene dominiert weiterhin die WPP-Tochter Group M die deutsche Mediaagenturlandschaft. Sie erzielt eine Billingvolumen von 7,37 Milliarden Euro, was einem Marktanteil von 45 Prozent entspricht. Zu Group M gehören die Agenturen Mediacom, MEC, Mindshare und Maxus. Auf Platz 2 im Ranking der größten Gruppen liegt Dentsu Aegis mit einem Billigvolumen von 2,55 Milliarden Euro (Marktanteil: 16 Prozent) vor Omnicom Media Group mit 2,47 Milliarden Euro (15 Prozent).
vg