Der das sagt, ist Christof Baron, der vergangene Woche seinen Wechsel zu Pilot bekanntgegeben hatte. Baron ist anti-digitaler Umtriebe komplett unverdächtig, im Gegenteil: der langjährige Chef der Group-M-Agentur Mindshare gilt als einer der großen Digitalexperten seiner Zunft und als Fürsprecher eines konsequenten Einsatzes neuer Technologien. Umso schwerer wiegt seine Kritik. Baron geht es nicht um einen Angriff auf digitale Werbung - sondern um das Ende einer allzu blauäuigigen Feier alles Neuen: „Wir brauchen dringend mehr Rationalität und die Bereitschaft, bei unseren Analysen wirklich in die Tiefe zu gehen, statt jede digitale Innovation kritiklos zu bejubeln. Ich würde mir gelegentlich mehr Selbstreflexion, mehr kritische Fragen und mehr Analyse wünschen - und weniger Meinung und unkritisches Nachplappern.“