Präsident Jamal Khan und seine Kollegen empfehlen die Abwicklung des Kommunikationsverbands
Der Kommunikationsverband blickt in eine unsichere Zukunft. Allein die Anzahl der bei der letzten Bundesversammlung anwesenden Teilnehmer zeigt, in welchem Zustand sich die Berufsvereinigung der Kommunikationswirtschaft befindet. Von den nach eigenen Angaben rund 500 Mitgliedern hatten ganze acht (!) den Weg nach Hamburg gefunden.
Das Protokoll der Veranstaltung, das HORIZONT vorliegt, liest sich düster. "Der Spielraum für die Zukunft des Kommunikationsverbands läuft gegen null, was der abnehmenden Mitgliederzahl, den fehlenden Sponsoren und der damit einhergehenden schlechten Finanzlage geschuldet ist", heißt es in dem Papier. Um die Kosten zu senken, hat die Führung um Präsident Jamal Khan bereits Maßnahmen eingeleitet. So wurde unter anderem die Bundesgeschäftsstelle in ihrer bisherigen Form aufgelöst und die noch wenigen bestehenden Regionalclubs wieder in die Selbstständigkeit entlassen.
Doch auch diese Einsparungen reichen wohl nicht aus, um das Blatt zu wenden. Das Präsidium empfiehlt deshalb den Mitgliedern, den Kommunikationsverband abzuwickeln.
Katharina Stinnes, die bis auf Weiteres die Geschäftsstelle leitet, betont jedoch, dass es sich dabei lediglich um eine zu prüfende Option und keineswegs um einen Beschluss handele. Die Auflösung des Verbands könne nicht einfach so verabschiedet werden, sondern unterliege einem strengen juristischen Prozedere.
Zu den Optionen, die geprüft werden, gehört offenbar auch, ob der Kommunikationsverband einen Kooperationspartner findet, dem er sich anschließen kann. Entsprechende Fusionspläne mit den Commclubs Bayern waren 2014 gescheitert. Fest steht dagegen, dass ein Käufer für die BDW Service- und Verlagsgesellschaft Kommunikation gesucht werden soll, über die der Verband seine Awards (BoB, Klappe, PR-Klappe) ausrichtet. Ziel sei es, neben einem angemessenen Preis einen Käufer zu präsentieren, der die Wettbewerbe fortführt. Dem Verkauf sowie den empfohlenen Schritten zur Auflösung des Verbands muss die nächste Bundesversammlung zustimmen. Diese dürfte kaum vor 2017 stattfinden.
Dem Präsidium des Kommunikationsverbands gehören neben Sprecher Khan die 1. Vizepräsidentin Tina Kirfel, die 2. Vizepräsidentin Beatrice Seibel sowie Florian Beisert (Awards) und Thorsten Oestreich (Idustrie und Veranstaltungsformate) an.
mam