Viel Platz für neue Ideen bietet der Werbeclaim der Kamagne.
Für's Wellenreiten und frischen Wind in den Haaren bedarf es ausnahmsweise keinem Surfbrett. Mit grenzenloser Kreativität und ein bisschen Ehrgeiz kann man dank "Agentursurfing" gleich durch vier Agenturen in nur acht Wochen surfen! Aktuell läuft die Bewerbungsphase für die 2. Runde der Initiative, die von sechs Agenturverbänden 2017 gestartet wurde. Die bisherige Bilanz kann sich durchaus sehen lassen: Teilnehmer und Dienstleister waren zufrieden. Nun gehen die Agenturen erneut kreativ auf die Suche nach Kandidaten für ihr Praktikumsangebot.
"In der damaligen Phase meines Studiums war das Agentursurfing das Beste, was ich tun konnte", sagt beispielsweise Chris Vogt, Student Public Relations. Der 25-Jährige hat bei den Agenturen Ressourcenmangel, Crew, Full Moon Group, Follow Red, Sparkassenverlag und RTS Rieger seine Stationen absolviert. Laura Lutz, einer 21-jährigen Studentin des Kommunikationsdesigns, hat bei ihrer Runde durch die Agenturen "das lockere Arbeitsklima sehr gut gefallen und dass sich jeder viel Zeit genommen hat, mir etwas über seine Arbeit zu erklären", berichtet sie. Diese Aussagen sind exemplarisch für die erste Runde der Kampagne, mit der die sechs Kommunikationsverbände BVDW, CMF, FAMAB, GWA, GPRA und OMG für ihre Mitgliedsagenturen und gegen negative Vorurteile ihnen gegenüber vorgehen. Ziel der Kampagne "Mach was draus. Komm in die Agentur" ist es, das Arbeitgeberimage der Agenturen zu verbessern und talentierten Nachwuchs zu finden - egal aus welchem Studiengang.
Der Kampagnenerfolg der ersten Runde ist nicht zuletzt der Werbung durch die Verbände und Agenturen zu verdanken. Klassische Onlinewerbung via Facebook, Instagram und Twitter über persönliche Akquise an Hochschulen bis hin zu ausgefallenen Guerilla-Aktionen haben die Initiatoren dafür genutzt, um für die Aktion zu trommeln, was sie nun auch für die 2. Runde tun.
Das Agentursurfing geht in die zweite Runde
Besonders mit den Werbe-Slogans auf öffentlichen Flächen und Autoscheiben ist die Botschaft nicht zu übersehen:
Guerilla-Marketing für Agentursurfing
Dass auch die Agenturen Spaß am Surfing haben, zeigen gepostete Beiträge, in denen ihre Schützlinge nach zwei Wochen gebührend verabschiedet wurden. Laut einer anonymen Umfrage waren immerhin zwei Drittel sehr zufrieden beziehungsweise zufrieden mit ihren Praktikanten und ganze 85 Prozent können sich sogar vorstellen, mit einem Surfer zusammen zu arbeiten.
"Was ist eigentlich aus Dir geworden?"
Chris Vogt war einer der Agentursurfer im ersten Durchlauf. Neben den Stuttgarter Agenturen Ressourcenmangel, Crew, Full Moon Group und Follow Red sowie dem Sparkassenverlag war die Agentur RTS Rieger Team eine seiner Stationen. Welche Erfahrungen er von dort mitgenommen hat, erklärt er hier:
Statement eines Praktikanten zum Agentursurfing
Heute, im vierten Semester seines PR-Studiums, hat der 25-jährige gute Perspektiven: "Als nächstes kommt das Praxissemester. Hier hatte ich die Qual der Wahl - ein echtes Luxusproblem. Mehrere Agenturen aus meinem Sommer als Agentursurfer hätten mich gerne für die sechs Monate in ihren Reihen gesehen. Tatsächlich ist es eine dieser Agenturen geworden." Im Anschluss will er sein Auslandssemester in den USA absolvieren. Später sehe er sich tendenziell eher in einer Agentur als in der Unternehmenskommunikation, was er als positiven Effekt auf das Agentursurfing zurückführe. Seine Tipps an seine Nachfolger:
Macht euch darüber Gedanken, was ihr in dieser Zeit erleben wollt. Das müsst ihr mit euren Agenturen auch so kommunizieren, denn es ist viel möglich!
Chris Vogt, 25, Student Public Relations
Auch Laura Lutz und Fabian aus dem Kahmen
sind über Social Media auf das Agentursurfing aufmerksam geworden. In Düsseldorf haben sie die Agenturen KOOB, Mediacom, MEC, Saatchi & Saatchi und Havas besucht. Laura studiert aktuell Kommunikationsdesign in Trier im fünften Semester und hat große Pläne: "Nach meinem Studium möchte ich eventuell noch meinen Master machen und dann Praxiserfahrung in Agenturen sammeln. Das Agentursurfing hat mir gezeigt, dass das Arbeiten in einer Agentur spannend und abwechslungsreich sein kann." Sie empfiehlt allen, diese einmalige Chance, in kurzer Zeit viele Einblicke in verschiedene Agenturen zu bekommen, zu nutzen. Fabian studiert ebenfalls noch Marketing und Digitale Medien in Essen und befindet sich in der aktiven Bewerbungsphase für einen Werkstudentenjob in der Agentur-Branche. Das Agentursurfen habe maßgeblich dazu beigetragen: Ich bin rundherum begeistert und kann nur jedem empfehlen, diese einzigartige Chance zu nutzen!
Fabian aus dem Kahmen, 20, Student Marketing und Digitale Medien
Neben der Online-Werbung hat sich auch die persönliche Akquise der Agenturmitarbeiter an den Hochschulen und Unis ausgezahlt: Patricia Flender war eine der Studentinnen, die in der Vorlesung auf das Agentursurfing aufmerksam wurde. Ähnlich wie Laura und Fabian hat die Studentin in Marken- und Kommunikationsdesign die Düsseldorfer Agenturen MEC, Saatchi & Saatchi, Havas und mediacom besucht und zieht folgenden Schluss aus dieser Erfahrung: Do it now, or cry later!
Patricia Flender, 24, Studentin Marken- und Kommunikationsdesign
Ein Fazit, das wieder mit den anderen Teilnehmern übereinstimmt. "Mich hat diese Möglichkeit sehr bereichert und ich finde, dass man diese Chance nutzen sollte." Es sei auch stressig gewesen, aber es habe sich dennoch richtig gelohnt. Mittlerweile steht die 24-jährige kurz vor ihrer Bachelor-Arbeit. Sie kann sich gut vorstellen, danach, vorzugsweise in kleineren Agenturen, weitere Agenturerfahrung zu sammeln, möchte aber ihre Vision von einer erfolgreichen Selbstständigkeit weiter anstreben.
Erstellen von Moodboards, Plakaten und GIFs. Schreiben von Pressemitteilungen und Social-Media-Beiträgen. Schneiden von Videos. Bauen von Miniatur-Häusern. Kaufen von Bart-Pflege-Produkten. Aufklärung durch Einzelgespräche. Das sind nur wenige Auszüge aus dem, was die vier erlebt haben. Aber in einem sind sie sich einig: Die offene Art der Menschen und der herzliche Empfang in den Agenturen kamen sehr gut an und das hat Eindruck hinterlassen. mb