Der Pitchblog ist eine Initiative der Gesellschaft Public Relations Agenturen (GPRA)
Kein Grund zum Feiern: Der von der GPRA ins Leben gerufene Pitchblog kritisiert in seinem neuesten Beitrag eine Ausschreibung der Hermes-Tochter Hermes Fulfilment. Das Unternehmen suchte eine Eventagentur, die ein Konzept für eine Feier zur Einweihung eines Logistikzentrums erstellen sollte. Doch offensichtlich lief das Verfahren wenig transparent und ausgewogen ab.
Wie im Pitchblog ausgeführt wird, suchte Hermes Fulfilment eine kompetente Eventagentur, die die Einweihungsfeier plant, steuert, effizient umsetzt und dabei mit Ressourcen schonend umgeht. Dabei sollten die Agenturen zum einen ein Konzept entwickeln, das sowohl ein vorgegebenes als auch ein frei wählbares Motto enthält, und zum anderen eine Erlös- und Kostenkalkulation beifügen - und das unentgeltlich.
Aber nicht nur die Tatsache, dass kein Pitchhonorar vorgesehen war, kritisiert der Pitchblog. Vor allem die vorgegebene Angebotsfrist wird als kritisch bewertet. Denn während das Unternehmen die Ausschreibungsunterlagen an ausgewählte Bieter erst am 1. März 2016 veröffentlichte, forderte man die Angebotsabgabe bereits zum 9. März (später gab es immerhin eine Verlängerung bis zum 11. März) ein. Es darf angesichts dieses knappen Zeitraums bezweifelt werden, ob überhaupt ein offener Pitch erwünscht war.
Des Weiteren wird bemängelt, dass Hermes Fulfilment auch auf Nachfrage keine Budgethöhe für den Auftrag angeben konnte - und das obwohl es in der Ausschreibung heißt, dass sich die Größe der Veranstaltung streng nach den Budgetvorgaben richten wird und die bewerbenden Agenturen Staffelpreise für sechs verschiedene Gästeanzahlen (1000 bis 2500) einreichen sollten.
Schließlich zeigt sich das Unternehmen auch bei den Entscheidungskriterien intransparent und unausgewogen: Während man bei der Entscheidung eigentlich Kriterien wie Preis, Organisationstalent, Erfahrung, Kundenreferenzen sowie die Einstellung zu Umweltschutz und gesellschaftlicher Verantwortung berücksichtigen wollte, führte man nach der Vergabe des Etats an, preisliche Differenzen zu anderen Teilnehmern haben am Ende zum Nicht-Zuschlag geführt.
Den kompletten Fall gibt es im Pitchblog.
tt