GWA-Vorstand Lars Cords

"Ich sehe einen Notstand im Bereich der politischen Kommunikation"

Lars Cords leitet das Forum Public Campaigning im GWA
Scholz & Friends
Lars Cords leitet das Forum Public Campaigning im GWA
Der Gesamtverband Kommunikationsagenturen GWA startet einen weiteren Arbeitskreis. Am heutigen Mittwoch nimmt das Forum Public Campaigning seine Arbeit auf. An der Spitze steht Lars Cords, Mitglied im GWA-Vorstand und im Hauptberuf Chief Content Officer bei Scholz & Friends. Knapp 20 der etwa 100 Mitgliedsagenturen haben sich für die Auftaktveranstaltung in Berlin angemeldet. Dort berichtet Thomas Strerath von den Erfahrungen, die Jung von Matt im Bundestagswahlkampf 2017 für die CDU gesammelt hat.
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Mit der Gründung des Forums will der Verband einen Beitrag zur Debatte über politische Kommunikation in Deutschland leisten. "Wir haben es mit veränderten und neuen Wegen der Meinungsbildung zu tun", sagt Cords. Sein Befund: Populisten verschiedener Couleur gewinnen kommunikativ die Überhand – mit Abwertung, Verächtlichmachung und Hate Speech gegenüber der politischen Klasse, aber auch gegenüber Wirtschaftsführern. "Ich sehe einen Notstand im Bereich der politischen Kommunikation", so die Schlussfolgerung von Cords. Dem will der Agenturmanager einen "Populismus der Mitte" entgegensetzen, der die Auseinandersetzung wieder in geordnete Bahnen lenkt.


Geht es nach ihm, soll sich das GWA-Gremium zu einer Art Think Tank entwickeln. Das ist womöglich etwas hoch gegriffen, zumal kaum jemandem beim Thema politische Kommunikation der Verband der Werbeagenturen in den Sinn kommt. Auch die Verantwortlichen wissen noch nicht genau, ob diese Stoßrichtung von den Mitgliedern gewünscht wird. Eine andere Option könnte sein, das Forum als Servicestelle und Austauschplattform für Themen wie Vergaberecht und den Umgang mit öffentlichen/institutionellen Auftraggebern zu positionieren – also eher als Hilfestellung fürs eigene Geschäft.

"Wir merken, dass der Bereich Public Campaigning bei unseren Mitgliedern eine hohe Relevanz hat", sagt GWA-Geschäftsführer Ralf Nöcker. Das hat auch die traditionelle Konjunkturumfrage unter den im Verband organisierten Agenturen ergeben. Laut Frühjahrsmonitor gehört der staatliche/öffentliche Sektor zu den Top 10 der für die GWA-Agenturen wichtigsten Wirtschaftszweige, bei mehr als 20 Prozent sogar zu den Top 5. Bei der Auftaktveranstaltung soll es eine erste Kursbestimmung geben. mam

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