Die Protagonisten des Conrad-Weihnachtsfilmes sind alle ziemlich gut drauf
Im Vergleich zur lauten Konkurrenz von Saturn, Media-Markt oder Euronics ist der Elektronikhändler Conrad in der Werbung ein sehr kleines Licht, das praktisch gänzlich auf marktschreierische Auftritte verzichtet. Das könnte sich dank der Mithilfe von Dojo jetzt ändern. Die Berliner Kreativagentur hat für das 1923 gegründete Familienunternehmen einen Weihnachtsfilm vorgelegt, der entwaffnend ehrlich die gefühlsduseligen Kampagnen von Saturn und Co. auf die Schippe nimmt - inklusive Seitenhieb auf den Edeka-Megaerfolg "Heimkommen".
Der ehrlichste Weihnachtsspot der Welt | Conrad
Seit einigen Jahren überbieten sich die großen Werbungtreibenden - darunter vor allem Lebensmittel- und Elektronikhändler - auf der ganzen Welt mit ihren emotionalen Weihnachtsfilmen. Dabei gilt oft: Je pathetischer, kitschiger und rührseliger, umso besser und klickträchtiger. Conrad und Dojo gehen in ihrer ersten gemeinsamen Arbeit einen ganz anderen Weg - und haben sich nichts geringeres zur Aufgabe gemacht, als den ehrlichsten Weihnachtsspot der Welt vorzulegen.
Das Ergebnis ist ein zweiminütiger Film, der weniger ein fertiger Werbespot ist, als vielmehr eine utopische Hommage daran, wie es aussehen würde, wenn eine Werbeagentur das Briefing vom Auftraggeber für einen knalligen Weihnachtsspot eins zu eins umsetzt. Denn der soll am besten natürlich das Zeug zum echten Viralhit haben - und trotzdem total authentisch und ehrlich sein.
Gesprochen wird der Online-Film von einem gewissen Karsten aus der Conrad-Marketingabteilung, der seine Ideen in einem fiktiven Chat mit der Agentur nur so sprießen lässt: Kunden müssen in dem Spot vorkommen, die Produkte sollen im Vordergrund stehen und am besten spielt die Hauptrolle ein bekannter Hip-Hopper (in diesem Fall der Berliner Rapper
Massiv). Dojo als verantwortliche Kreativschmiede setzt postwendend alles um - sogar die "traurige Werbung mit dem Opa", der eine kurzweilige Produktpräsentation für den 3D-Drucker RF-100 von Renkforce hält.
"Conrad wollte dieses Jahr aus der aktuellen Kitsch-Karaoke im Weihnachtsgeschäft ausbrechen und einen sympathischen und ehrlichen Spot drehen", sagt Dojo-Geschäftsführer
Joachim Bosse gegenüber HORIZONT Online. "Als uns Karsten von Conrad dafür ein paar 'Ideechen' mit auf den Weg gegeben hat, ist uns relativ schnell ein mobil steuerbares, wireless LED-Licht (mit Solarpanelen) aufgegangen: Wieso selber nachdenken, wenn es die Ideen eigentlich schon gibt? Jetzt hat Conrad einen ehrlich ehrlichen Spot - und wir die Zeit, den pfiffigen Spruch für unsere Weihnachtspullis selbst zu stricken: 'Kitsch don't kill my vibe.'"
Realisiert wurde der Film übrigens von der frisch gegründeten hauseigenen Dojo-Filmproduktion
Pretty Ugly Motion Pictures.
tt