Cherrypicker-Studie

Mehr Pitches, weniger Honorar

Cherrypicker-Chef Oliver Klein empfiehlt die Zahlung von Pitchonoraren (Foto: Cherrypicker)
Cherrypicker-Chef Oliver Klein empfiehlt die Zahlung von Pitchonoraren (Foto: Cherrypicker)
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Die Zahl der Agenturpitches hat in den vergangenen Jahren zugenommen. Parallel sinken die für die Teilnahme an solchen Auswahlverfahren gezahlten Honorare. Das ist das zentrale Ergebnis einer Studie, für die die Hamburger Pitchberatung Cherrypicker rund 350 Agenturen im deutschsprachigen Raum befragt hat.


Konkrete Zahlen, wie viel mehr Pitches und wie viel weniger Honorar es durchschnittlich gibt, liefert die Untersuchung nicht. Dafür aber Empfehlungen zur Höhe von Pitchonoraren. Sie basieren auf der Einschätzung der Agenturen, Kunden wurden nicht befragt. Für eine kleinere Pitchaufgabe halten die Dienstleister und Cherrypicker eine Vergütung von mindestens 3000 Euro für angemessen. Bei einer komplexen und internationalen Aufgabe erhöht sich diese Summe auf einen Betrag von bis zu 30.000 Euro.

Im Vergleich zu einer ähnlichen Umfrage von Cherrypicker im Jahr 2011 ist der Wert "angemessenes Pitchonorar" um rund 11 Prozent gesunken. Große Unterschiede gibt es dabei in Bezug auf die einzelnen Kommunikationsdisziplinen. In der Werbung werden bei fast allen Aufgabengrößen - mit Ausnahme von mittelgroßen - deutlich höhere Honorare als in den anderen Aufgabenbereichen gefordert. Am niedrigsten liegt die Latte im Segment PR. Dort ist man teilweise mit weniger als der Hälfte als die Kollegen aus der Werbung zufrieden.

Über alle Disziplinen hinweg wird in 53 Prozent der Fälle eine Pitchhonorar gezahlt. Meist sind vier Agenturen zu einer Wettbewerbspräsentation geladen. Weitere Ergebnisse der Untersuchung: Agenturen nehmen laut eigener Aussagen nur ein Viertel der Pitchanfragen an, 75 Prozent sagen sie ab. Im Schnitt erhält eine Agentur 14 Anfragen für Pitches pro Jahr. "Wer pitcht, möchte die für ihn besten Agenturen dabei haben. Gute Agenturen erhalten aber deutlich mehr Anfragen als sie annehmen", sagt Cherrypicker-Chef Oliver Klein. Nicht zuletzt deshalb empfiehlt er den Werbungtreibenden die Zahlung von Pitchhonoraren. Sie seien "nicht nur ein Zeichen von Professionalität und Ernsthaftigkeit auf Kundenseite, sondern auch für Respekt und Wertschätzung gegenüber der Agenturleistung".

Die Studie ist ein weiteres Indiz dafür, dass sich Cherrypicker um Annäherung an Agenturen bemüht. Zwar arbeitet die von Beratungsfirma laut eigener Aussagen ausschließlich im Auftrag von Werbungtreibenden. Da es in der Agenturbranche aber immer wieder Vorbehalte gegenüber der Arbeit von Pitchberatern gibt, geht Cherrypicker seit einiger Zeit auf die Dienstleister zu - mit Informationsveranstaltungen in eigener Sache oder einer Plattform für Neugeschäftsmanager. mam



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