BVDW-Vize Marco Zingler (Denkwerk) sagt dazu: "Bei Serviceplan muss man natürlich auch die Manpower berücksichtigen, die hinter der Agentur steht. Damit können die anderen schlichtweg nicht mithalten. Ungeachtet dessen, machen die natürlich auch vieles richtig. Die nehmen das Thema Kreativ-Awards sehr ernst und haben einfach auch wirklich hervorstechende Arbeiten im Rennen." Die besten deutschen Agenturen im Bereich digitale Kreation
Rang 2018 | Rang 2017 | Agentur | Punkte |
1 | 1 | Serviceplan/ plan.Net* | 2118 |
2 | 3 | Cheil Germany | 1253 |
3 | 5 | Leo Burnett Germany | 1117,5 |
4 | 7 | Heimat | 1113 |
5 | 10 | Grabarz & Partner | 909 |
6 | 4 | Denkwerk | 853 |
7 | 8 | Scholz & Volkmer | 764 |
8 | 21 | Scholz & Friends | 700 |
9 | 9 | DDB Group Germany | 695 |
10 | 15 | Demodern | 691,5 |
11 | 2 | Jung von Matt | 577,5 |
12 | 12 | Kolle Rebbe | 546 |
13 | 27 | Philipp und Keuntje | 535 |
14 | - | La Red | 494,2 |
15 | - | Interone BBDO | 465 |
16 | 11 | BBDO | 420 |
17 | - | Überground | 330 |
18 | 22 | UDG United Digital Group | 243 |
19 | - | Cellular | 224 |
20 | 19 | Fischer Appelt | 218,3 |
21 | - | Achtung | 212,5 |
22 | 17 | Ogilvy Germany | 204 |
23 | - | Hw Design | 196 |
24 | 6 | Publicis Pixelpark | 182 |
25 | - | Saatchi & Saatchi | 180 |
26 | 24 | Elbkind | 178 |
27 | - | Kubikfoto | 173 |
28 | - | KMS Team | 172,93 |
29 | - | Strichpunkt | 160,93 |
30 | 28 | Dunckelfeld | 126 |
Quelle: BVDW / *Die Agenturen treten bei Awards als eine Agenturmarke auf und reichen ihre Arbeiten gemeinsam ein
Zu den meist prämierten Arbeiten der Gruppe gehörten in der vergangenen Award-Saison die Braille Smartwatch, der Online-Film "Make yourself unstoppable" für Strellson sowie die App "Whatsgerman". Dass es sich hierbei allesamt um ältere Arbeiten handelt, die bereits 2016 veröffentlicht worden sind, erklärt Plan.Net-Kreativchef Markus Maczey wie folgt: "Wir arbeiten hart an neuen Cases. Dabei liegt unser Fokus auf großen, nachhaltigeren Digitalkampagnen und Innovationen, denen längere Arbeitszyklen zugrunde liegen. Das ist auch ein Grund, weshalb 2017 nicht so viele brandneue Projekte zu sehen waren."
Das soll sich jetzt wieder ändern. Sein Team habe für die Award-Saison 2018 einiges in petto und noch mehr in der Pipeline. "Wir sind verstärkt in der Produkt- und Serviceentwicklung tätig. Das gilt vor allem für das Plan.Net Innovation Studio. Hier passiert gerade eine ganze Menge. Wir entwickeln für einen Kunden beispielsweise eine Fitness App, die in der zweiten Jahreshälfte gelauncht werden soll."
Die zweitplatzierte Agentur im Ranking ist mit Ansage aufgestiegen:
Cheil. Deren Kreativchef Roland Rudolf erklärte im vergangenen Jahr: "Nächstes Jahr Platz 2 wäre schon ein erstrebenswertes Ziel. Aber darauf arbeiten wir sicherlich nicht zwanghaft hin." Ob zwanghaft oder nicht: Es hat funktioniert. Die Truppe aus Schwalbach konnte vor allem mit diversen VR-Cases für Samsung überzeugen ("BeFearless" und "DiscoVR the World". Auf Platz 3 hat sich Leo Burnett vorgearbeitet. Die Frankfurter konnten ebenfalls mit einer Arbeit für Samsung ("Design your time") überzeugen sowie mit Projekten im Auftrag des Frankfurter Zoos und Lidl.
Vier Jahre nach der Erstauflage dieser Rangliste stellt Co-Initiator Zingler fest: "Auch dieses Jahr ist wieder viel Bewegung im Ranking, was damit zu tun hat, dass man mit nur zwei, drei Arbeiten fleißig Punkte sammeln kann, wenn man strategisch gut einsendet. Gleichzeitig merken wir aber auch, dass es eine Gruppe von 20 bis 30 Agenturen gibt, die das Ranking unter sich ausmacht."
Während in den vergangen Jahren häufig kritisiert wurde, dass die deutschen Agenturen in puncto digitale Kreation im internationalen Vergleich nicht mithalten können, so zeigen sich die Digitalprofis inzwischen deutlich optimistischer: "Deutschland hat im internationalen Vergleich aufgeholt. In der Vergangenheit haben wir gerne kritisiert, dass den deutschen Arbeiten die Leichtigkeit fehlt und vieles zu verkopft und technokratisch ist. Das hat sich geändert. Wir haben in der vergangenen Award Saison wirklich einige lässige Kampagnen gesehen, die zurecht weltweit gepunktet haben. Wir können stolz darauf sein, was wir 2017 auf die Straße gebracht haben", erklärt
Stefan Mohr, stellvertretender Vorsitzender des Fachkreises Fullservice-Digitalagenturen im BVDW. Dabei sei die kreative Bandbreite erstaunlich hoch, ergänzt Zingler. "Sie reichte von innovativen VR-Projekten wie Cheil sie für Samsung realisiert hat, bis zu einer digitalen 360-Grad-Kampagne, die in der Breite überzeugen konnte wie die Lidl-Kampagne von Überground."
Nachholbedarf gäbe es allenfalls bei Themen wie Data Driven und Programmatic Creativity. Hier habe man einen größeren Boost erwartet, so Mohr. "Natürlich beschäftigt sich die Branche mit solchen Themen, aber vieles davon läuft eher im Hintergrund." Auch der vor zwei Jahren noch prognostizierte Vormarsch der großen Beratungshäuser ist ausgeblieben - zumindest im Award-Bereich. "Firmen wie Accenture, IBM oder Deloitte sind zwar weiterhin auf Shoppingtour, aber die interessieren sich eher für Partner, die ihnen dabei helfen, die digitale Transformationen ihrer Blueship-Kunden zu begleiten. Denen geht es nicht um Kampagnen und Kreativ-Awards", stellt Zingler fest.
Für dieses Jahr hat sich vor allem
Jung von Matt einiges vorgenommen. Die Agentur war 2017 eigentlich in der Award-Pause. Allerdings hat sie dann doch einige Arbeiten eingereicht und landete damit auf Rang 11. Diese Platzierung sei auf Dauer nicht hinnehmbar stellt Mohr fest, der im Hauptjob als Geschäftsführer von Jung von Matt/Next Alster tätig ist. Dieses Jahr stehen deshalb die Zeichen auf Angriff: "Hut ab vor der Leistung von Serviceplan. Gleichzeitig macht der andauernde Erfolg das Kräftemessen für uns als Jung von Matt reizvoller. Generell haben wir den Anspruch, unter den Top 3 zu sein."
bu