Abgesegnet

Publicis und Pixelpark unter einem Dach

Horst Wagner (l.) und Dirk Kedrowitsch führen Publicis (Foto: Agentur)
Horst Wagner (l.) und Dirk Kedrowitsch führen Publicis (Foto: Agentur)
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Die Agenturgruppen Publicis und Pixelpark agieren künftig unter einem Dach und haben eine gemeinsame Führung. Die Hauptversammlung von Pixelpark hat erwartungsgemäß der Sachkapitalerhöhung zugestimmt, mit der die Firma PWW - zu der die deutschen Publicis-Werbeagenturen sowie Zenithmedia Düsseldorf gehören - bei der Pixelpark AG eingebracht wird.

Im Zuge dessen wurde das Grundkapital der Aktiengesellschaft von rund 18 Millionen Euro auf etwa 60 Millionen Euro erhöht. Die neuen Anteilsscheine werden von MMS Germany Holdings übernommen. Bei ihr bündelt der französische Werbekonzern Publicis seine Aktivitäten in Deutschland. Die Beteiligung von Publicis an Pixelpark erhöht sich mit dem jetzigen Schritt von rund 82 Prozent auf etwa 94 Prozent. Mittelfristig dürfte das Ziel sein, die verbliebenen Aktionäre zu verdrängen und die Agentur von der Börse zu nehmen.

Wirksam werden die gefassten Beschlüsse allerdings erst, wenn sie im Handelsregister eingetragen sind. Wann das passiert, ist unklar. Die Aktionäre haben eine Einspruchsfrist von vier Wochen gegen die Beschlüsse der Hauptversammlung. Denkbar ist, dass einzelne Kleinaktionäre, die sich darauf spezialisiert haben, börsennotierte Unternehmen zum Beispiel für Fehler bei der Hauptversammlung zu verklagen, von diesem Recht Gebrauch machen. Ob es anschließend zu einer juristischen Überprüfung kommt, bleibt abzuwarten.

Dagegen ist jetzt schon klar, wer künftig an der Spitze von Publicis Deutschland steht. Da die Agenturgruppe formal Teil der Pixelpark AG wird, übernehmen deren Vorstände Horst Wagner (CEO/CFO) und Dirk Kedrowitsch (COO) das Ruder. Bei Publicis treten sie zudem als Managing Directors auf. Die einzelnen Standorte haben darüber hinaus ein eigenes operatives Management.

Lohnenswert ist ein Blick in die Gutachten zur Ermittlung des Unternehmenswertes von PWW und Pixelpark, die vor der Hauptversammlung veröffentlicht wurden. Dabei wird deutlich, dass Publicis in den vergangenen drei Jahren kein Geld verdient hat. Im Gegenteil, die Agentur hat jedes Jahr einen deutlichen Verlust gemacht. So ergibt sich auf Basis der unbereinigten Zahlen für 2012 bei einem Umsatz von 47,7 Millionen Euro ein negatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 3,8 Millionen Euro (bereinigt: 1,8 Millionen Euro). 2011 lag der unbereinigte Verlust bei 2 Millionen Euro, im Jahr davor bei über 4 Millionen Euro.

Außerdem wird einmal mehr deutlich, wie beim Ertrag die Kräfteverhältnisse zwischen Werbe- und Mediaagentur aussehen. Denn während PWW Verluste erzielt, fährt Zenithmedia Düsseldorf hohe Gewinne ein. Allein im vergangenen Jahr erwirtschaftete die Agentur ein Ebit von fast 15 Millionen Euro - bei einem Umsatz von 52 Millionen Euro. mam



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