Der überraschende Grand Prix Gewinner: Das "Zeit Magazin" zum Thema Flüchtlinge
Bei der großen ADC-Preisverleihung erwarteten die Besucher heute Abend im Hamburger Kampnagel einige Überraschungen: So ging der Grand Prix nicht wie erwartet an den Edeka-Spot "#heimkommen" von Jung von Matt, sondern erstmals an eine Arbeit aus dem Editorial-Bereich: das "Zeit Magazin" zum Thema Flüchtlinge.
Dieses so genannte "Flüchtlingsheft", das in deutscher und arabischer Sprache gedruckt wurde, sei ein einzigartiger Willkommensgruß schon vor dem Merkel-Satz "Wir schaffen das", sagt Jury-Chairman Michael Conrad. "Das zeigt, dass die Kommunikationsbranche gesellschaftliche Themen schon spürt und kreativ behandelt, bevor sie uns mit voller Wucht erreichen".
Die erfolgreichste Kampagne kommt von BBDO für Smart
Aus den Reihen der 27 Kategorievorsitzenden, die zusammen den Grand Prix wählen, waren einige kritische Stimmen zu der finalen Entscheidung zu hören. Angesichts der Tatsache, dass der ADC dieses Jahr das Motto „Heroes of Content“ zelebrierte, hätten viele den millionenfach im Internet angeklickten und in der Öffentlichkeit viel diskutierten Edeka-Spot als besseren Sieger empfunden. Schließlich sei er ein Paradebeispiel für den von Agenturen und ihren Kunden angestrebten "Hero Content."
Edeka Heimkommen 2015
Mit drei goldenen und einem bronzenen Nagel landete "#heimkommen" im Gesamtranking des ADC "nur" auf Platz 6. Auch das mag den einen oder anderen verwundern. Ebenso wie der Abräumer des Abends: Die meisten Nägel - insgesamt neun - gehen auf das Konto der klassischen Smart-Printkampagne „Parkhäuser“ von BBDO Berlin. Die Print-Jurys waren grundsätzlich sehr großzügig: Insgesamt gehen 43 Nägel an klassische Anzeigen - nur 33 hingegen an Bewegtbildbeiträge. Im Bereich Digitale Medien sind es sogar nur 18 Nägel.
ADC Wettbewerb 2016
Jung von Matt hängt die Konkurrenz ab
Jung von Matt hat es wieder einmal geschafft: Die Agenturgruppe ist bester Teilnehmer des diesjährigen ADC-Wettbewerbs. ...
ADC-Präsident Stephan Vogel begründet dies mit der Kategorienstruktur des Wettbewerbs. Gerade bei Print gäbe es sehr viele handwerkliche Subkategorien. Hier müsse man womöglich noch einmal justieren. An den zahlreichen Kategorien und Subkategorien gab es bereits im Vorfeld des ADC-Wettbewerbs einige Kritik. Vielen ADC-Mitgliedern ist die Wettbewerbsstruktur schlichtweg zu unübersichtlich und aufgebläht.
Insgesamt hat die ADC-Jury dieses Jahr 28 goldene, 103 silberne und 172 bronzene Nägel vergeben. Dazu kommen 227 Auszeichnungen. Damit war sie bei der Vergabe der goldenen Nägel zwar strenger als im Vorjahr, letztlich ist es jedoch rund 6 Prozent mehr Edelmetall als 2015. Allerdings sind auch 7 Prozent mehr Arbeiten eingereicht worden - insgesamt waren es dieses Jahr 2700 Einsendungen, verteilt auf 7000 einzelne Exponate.
ADC 2016: Die erfolgreichsten Kampagnen
Quelle: ADC
Rang | Kampagne | Auftraggeber / Agentur | Punkte |
1 | Smart 453 fortwo "Smart Parkhäuser" | Daimler / BBDO Berlin | 56 |
2 | "The Les Paul Skill Check" | Gibson Guitar / Serviceplan | 37 |
3 | Mercedes-Benz, IAA 2015 "Mercedes Live!" | Daimler / Atelier Markgraph | 37 |
4 | Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) "Is mir egal" | BVG / Jung von Matt | 36 |
5 | Hornbach "Die Hornbach Frühjahrskollektion" | Hornbach / Heimat | 34 |
6 | Edeka "#heimkommen" | Edeka / Jung von Matt | 33 |
7 | Hamburger Abendblatt "Hamburg Illustration" | Zeitungsgruppe Hamburg / Oliver Voss | 32 |
8 | Hornbach "Es gibt immer was zu tun." | Hornbach / Heimat | 32 |
9 | Berliner Morgenpost "Das ist Berlin" | Berliner Morgenpost / Römer Wildberger | 31 |
10 | Robin Wood "Verschwindende Tiere" | Robin Wood / Grabarz & Partner | 31 |
Im Ranking der am meisten prämierten Arbeiten folgt nach Smart eine Arbeit von Serviceplan für Gibson Guitar: "The Les Paul Skill Check". Platz 3 belegt der IAA-Messeauftritt von Mercedes-Benz "Mercedes Live!", konzipiert von Atelier Markgraph und dem Architektenbüro Jangled Nerves. bu
Gibson Guitar "The Les Paul Skill Check" (Serviceplan)