75-seitiges "Grobkonzept"

Pitchblog nimmt Verteidigungsministerium ins Visier

Rechtsanwalt Ben Irle kümmert sich um das Pitchblog
Irle Moser LLP
Rechtsanwalt Ben Irle kümmert sich um das Pitchblog
Die Betreiber des Pitchblog teilen wieder aus: In einem neuen Fall, der HORIZONT Online vorliegt, kritisieren die Macher diesmal das Bundesverteidigungsministerium und dessen Ausschreibung für eine Personalwerbekampagne der Bundeswehr. Der Vorwurf: Der geforderte Seitenumfang für ein Grobkonzept sei unangemessen.
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In dem "Verfahren über die Arbeitgeberkommunikation und die Personalwerbung der Bundeswehr" vom 30. Januar 2015 stellt das Verteidigungsministerium ein umfassendes Anforderungspaket, das aus einer strategischen Kommunikationsberatung, der Entwicklung von Kommunikationskonzepten sowie der Unterstützung und Durchführung von Maßnahmen der Arbeitgeberkommunikation und Personalwerbung der Bundeswehr besteht. Ziel sei die Entwicklung eines Employer Brandings, das die Bundeswehr zu einem der "attraktivsten Arbeitgeber Deutschlands" machen soll.

So weit, so plausibel. Wäre da nicht die Anforderung nach einem "Grobkonzept" von "ca. 75 DIN A 4-Seiten", in dem eine fiktive Personalwerbekampagne dargelegt werden soll, die sich an Gesundheits- und Krankenpflegepersonal richtet: "Inwieweit stehen der Seitenumfang eines 'Grobkonzeptes' - das bei diesem Sachumfang so grob nicht sein kann - in einer Wechselwirkung zu Qualität und Güte?", fragt der Pitchblog. "Verfehlt ein 40-seitiges 'Grobkonzept' schon die formellen Anforderungen?" Des Weiteren sei in diesem Zusammenhang zu beanstanden, dass angesichts des hohen Aufwandes kein Pitch-Honorar gezahlt werde. Die Summe aller Anforderungen sei nicht überzeugend. Die zuständige Sprecherin des Bundesverteidigungsministeriums war für eine Stellungnahme kurzfristig nicht zu erreichen.

Der Pitchplog wurde von der Gesellschaft Public Relations Agenturen (GPRA) initiiert. Für die Umsetzung ist die Berliner Kanzlei Irle Moser zuständig. tt
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