Ein Wendepunkt sei für ihn das diesjährige Cannes-Festival gewesen. "Da ist mit klar geworden, dass es so auf Dauer nicht weitergehen kann". Schluss machen will er auch mit den extra für Awards angefertigten Arbeiten, den sogenannten Goldideen. "So etwas wird es bei uns nicht geben. Wenn wir keine Arbeiten in der Pipeline haben, dann gibt's auch nichts einzureichen", betont Jochum.
In erster Linie gehe es darum, mit relevanten Kampagnen zu zeigen, welche Lösungen Agenturen für ihre Kunden entwickeln können. "Wenn uns das gelingt, dann müssen wir auch keine Angst vor irgendwelchen Bloggern haben, die sich an unsere Fersen heften und fragen, wie eine Arbeit entstanden ist", sagt Jochum wohl nicht ohne Seitenhieb auf seine frühere Agentur
Jung von Matt und deren umstrittenes Projekt
"Stolpersteine".
Von seinem Ex-Arbeitgeber hat er sich unterdessen Verstärkung für die Kreation geholt. Die beiden Texter
Georg Baur und
Torben Otten, die dort unter anderem Mercedes-Benz betreut haben, folgen ihrem früheren Chef. Sie kennen sich von der Texterschmiede, wo Jochum die beiden entdeckt und gefördert hat. Bei Thjnk arbeiten Baur und Otten als Kreativdirektoren. Zusammen mit ihnen sind auch die Artdirektoren Tilmann Gossner und Niko auf dem Berge von Jung von Matt zur Konkurrenz gewechselt.
Ein weiterer Neuling bei Thjnk, mit dem Jochum schon früher zusammengearbeitet hat, ist
Andreas Friese. Er steigt als Finanzchef ein und berichtet direkt an den Vorstand. In diesem Gremium kümmert sich Co-Gründer Michael Trautmann um den Bereich Finanzen. Friese war Finanzchef von BBDO Stuttgart als Jochum noch dort tätig war.
mam