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Als Juror eines Filmfestivals kommt man um Heimat einfach nicht herum. Das stellten auch die Experten fest, die über die Einreichungen des 15. Spotlight Festivals in Mannheim abstimmten. Drei der insgesamt zwölf Medaillen im Hauptwettbewerb gingen an die Berliner Agentur.
Gold gab es für den
Hornbach-TV-Spot "Jede Veränderung braucht einen Anfang", Silber gewann ein Web-Film mit dem Ex-Handballtrainer
Heiner Brand für Adidas MiCoach. Beide Commercials wurden von
Trigger Happy produziert, die Berliner Firma ist damit die erfolgreichste Filmproduktion im Wettbewerb. Eine Trophäe in Bronze sicherte sich Heimat mit einem weiteren Hornbach-Spot: "Wachse über die hinaus", produziert von
Radical Media.
Ebenfalls mit mehrfach Edelmetall kehren
Ogilvy und
Scholz & Friends vom Spotlight Festival zurück. Ogilvy sicherte sich Silber mit dem TV-Spot "Playstation 3" aus der
Media-Markt-Weihnachtskampagne (Produktion:
Markenfilm) und Bronze mit "Ferien auf dem Rücksitz" für die
Deutsche Bahn (Produktion:
Jo Schmid). Bei Scholz & Friends reichte es für zweimal Bronze und zwar für das Viral "Vorstellungsgespräch" im Auftrag von
Axel Springer (Produktion:
Schwartzkopff TV Production) und für den Case-Film "Respect Copyrights" - ein Spot, der erklärt, wie die Agentur in Zusammenarbeit mit
Constantin Film den Spielfilm Blutzbrüdaz als trojanisches Pferd im Netz platziert und so Raubkopierer auf frischer Tat ertappt.
Entstanden war die Idee zur neuen Festivalkategorie Cases vor einigen Jahren, als vermehrt Filme im Wettbewerb auftauchten, die ohne Erklärung des Umfelds, in dem sie laufen, nicht funktionieren. Weitere Gewinner in dieser Sparte sind die Cases "Konzertmilch Dortmund" von
Jung von Matt und
Markenfilm (Silber) sowie "The Wittness" für
13th Street von Jung von Matt und
Radical Media. Insgesamt bemängelte die Jury, dass zu viele schlicht abgefilmte Events eingereicht worden waren - dies genüge nicht den Ansprüchen der Kategorie Cases. Kern des Award-Anwärters solle immer eine filmische Idee sein.
Bezüglich der Hauptkategorie TV & Kino zeigten sich die Juroren schon positiver. Nachdem die durchaus vorhandenen miserablen Einreichungen aussortiert waren, konnte sich die Shortlist in den Augen der Experten durchaus sehen lassen. Für einen deutschspachigen Wettbewerb habe man es mit einem guten Jahrgang zu tun. Weitere Bronzemedaillen gab es in dieser Sparte für "Fortschritt" von
BBDO und
Cobblestone sowie für "Fleischer" von der
Filmförderung Hamburg und
ElementE.
Im Bereich Web & Mobile sei man dagegen ein wenig enttäuscht gewesen - zu wenige Filmemacher hätten Web-typische Spots eingereicht. Neben den oben genannten Webfilmen erhält "Liras Manifest" für Nike von
Oliver Voss eine Web & Mobile-Trophäe.
jf Der deutsche Filmnachwuchs muss sich oft die Kritik anhören, nicht mutig genug zu sein, nicht genug Biss zu haben und keine überraschenden Geschichten erzählen zu können. In den Augen der Spotlight-Fachjury gibt es jedoch durchaus exzellente Jungregisseure an hiesigen Hochschulen - vor allem an der
Filmakademie Baden-Württemberg, von der alle Preisträger in der Kategorie TV & Kino kommen. Eine davon ist
Hanna Maria Heidrich, die mit ihrem lyrisch komponierten Film "We miss you" schon mehrere Preise gewonnen hat. Auch bei Spotlight wurde Heidrich mit Gold geehrt.
Silber ging an
Christian Mielmann für seinen Tuborg-Spot "What ever happened", Bronze sicherten sich
Christian Cramer-Clausbruch mit "Sky Nordpol" und
Nicole Spingstubbe mit "Life is calling" für Levi's. Letzterer ist übrigens einer von vielen rückwärts erzählten Filmen, die im Wettbewerb auftauchten.
Wie bei den Profis waren die Studenten-Einreichungen in Web & Mobile insgesamt schwächer als die klassischen Kandidaten. In der Sparte vergab die Jury daher nur drei Bronze-Medaillen und zwar an
Marius Rehm von Neuesuper ("Der verrückte Laden"),
Jacek Kubaczynski von der Ruhrakademie Schwerte ("Nokia N9") und an
Michael Brent Adam ("Bäcker" für Volkswagen Recruiting). Alle Filme sowie die Shortlists gibt es unter
spotlight-festival.de ansehen.
jf