Endspurt in Cannes: Die letzten Shortlists stehen fest

Löwenanwärter Titanium & Integrated: "Stones Telling Stories" von Jung von Matt
Löwenanwärter Titanium & Integrated: "Stones Telling Stories" von Jung von Matt
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Die Cannes Lions gehen auf die Zielgerade. Soeben wurden die Shortlists der noch ausstehenden Wettbewerbe Titanium & Integrated, Branded Content & Entertainment und Film Craft veröffentlicht. Die gute Nachricht für deutsche Agenturen: In allen Sparten sind sie weiterhin vertreten.

Titanium & Integrated

In der Königsdisziplin Titanium & Integrated könnte es für Jung von Matt zu einem Déjà-vu kommen. Nachdem die Hamburger im vergangenen Jahr den einzigen Shortlistplatz für Deutschland holten und diesen auch in eine Statuette verwandeln konnten (Silber mit "Konzertmilch" für das Konzerthaus Dortmund), liegen 2012 zwei Arbeiten der Agentur im Rennen um den wertvollsten Löwen des Wettbewerbs. Nominiert ist zum einen die Arbeit "Stones Telling Stories" für den Kunden Gunter Demnig, die bereits Media-Gold eingestrichen hat. Zum anderen könnte erneut die Erfolgsarbeit "The Invisible Drive" für Daimler punkten, die der Agentur bereits den Outdoor-Grand-Prix sowie unter anderem Direct-Gold eingebracht hat. Damit haben es zwei der 30 eingereichten deutschen Arbeiten in die Endrunde geschafft.

Auch andere Gewinner des Best-of-Show-Awards sind auf der Shortlist vertreten wie zum Beispiel die beiden herausragenden Cyber-Arbeiten "Curators of Sweden" von Volontaire für Swedish Institute und "Small Business gets an Official Day" von Crispin Porter + Bogusky für American Express. Insgesamt hat die Jury um Rob Reilly, weltweiter Kreativchef von CP+B, 45 der 517 weltweit eingereichten Arbeiten auf die Shortlist gewählt. Im vergangenen Jahr waren es 32 von 480 Einsendungen. Die mit Abstand meisten Eisen im Feuer haben die USA mit 16 Kreationen, gefolgt von Japan mit fünf Arbeiten.

Film Craft

In seinem exklusiven Blog für HORIZONT.NET hatte Cannes-Juror Ralf Schmerberg bisher eher wenig Lob für die Beiträge in seiner Kategorie übrig – dass es am Ende doch nicht so schlimm gewesen sein dürfte, beweisen die 131 Nominierungen, die die Jury um Präsident Espen Horn von Motion Blur in Norwegen vergeben hat. 2011 waren es 116, allerdings bei 30 Prozent weniger Eineichungen.

Deutsche Filmemacher sind im Finale dreimal vertreten – einmal mehr als 2011. Die größten Chancen auf einen Löwen haben BBDO mit der Filmproduktion Cobblestone, die ihren Spot „Progress“ (siehe oben) für den Deutschen Caritasverband in den Subkategorien Cinematography und Sound Design platzieren konnten (Tonproduktion: Studio Funk). Mit dem Commercial „Going home“ für Smart haben BBDO Proximity und Cobblestone ein weiteres gemeinsames Eisen im Feuer, und zwar in der Subsparte Script. Die vierte deutsche Auszeichnung gibt es für den animierten Film „Curriculum Vitae“ für Skoda, produziert von Bakery Films und Wearflink in Hamburg (Subkategorie: Visual Effects, Agentur: Leagas Delaney Prag). Dominiert wird die Film Craft Shortlist wie gehabt von den USA mit satten 76 Nominierungen.

Branded Content & Entertainment

Die erste Cannes-Jury für Branded Content & Entertainment gibt 87 Arbeiten die Chance auf einen Löwen im Premierenjahr der Kategorie. Das entspricht etwa 10 Prozent der eingereichten Arbeiten, die Nase vorn haben die USA mit 35 Award-Kandidaten. Deutsche Wettbewerbsteilnehmer dürfen auf vier Preise hoffen. Auch in dieser Sparte hat BBDO eine Arbeit doppelt im Rennen: „Smart Eball“ für Daimler punktet in den Subkategorien für Experimental Events und Gaming. Darüber hinaus sind Mediacom mit „Office war – Helping Germany have Fun at Work“ im Auftrag von Hasbro Deutschland sowie Jung von Matt mit „Online Street Musicians“ für das Deutsche Rote Kreuz im Finale um die ersten Branded Content Lions in der fast 60-jährigen Geschichte des Festivals. jf/jm
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