Eindeutiger hätte das Ergebnis kaum ausfallen können: Kemper Trautmann ist die Nummer 1 im HORIZONT-Kreativranking der Designagenturen. Mit 488 Punkten liegt die Hamburger Agentur, die sich seit langem 360-Grad-Kommunikation auf ihre Fahnen schreibt und dabei Design nicht ausspart, eindeutig vorn. Satte 80 Punkte trennen sie von Ogilvy, die den zweiten Rang einnimmt.
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Mit großem Geschick haben Kemper Trautmann und ihre Designtochter – Mieke Haases Loved – mit guten Arbeiten beinahe alle Designwettbewerbe beschickt. Und viel gewonnen. "Wer überall mitmacht“, weiß Agenturstratege André Kemper, „der erhöht die Chance, am Ende mehr Punkte zu sammeln als die Konkurrenz.“ Wer sich dagegen auf ausgewählte Wettbewerbe beschränkt, kann kaum mithalten. Und wer kein professionelles Award Management betreibt, hat ohnehin das Nachsehen.
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Überraschend ist das Resultat zweifellos. Im Kreativranking der Designdienstleister, das HORIZONT nach langer Pause wiederbelebt hat, haben sich jene Agenturen nach vorn geschoben, die in erster Linie – trotz ihres anders lautenden Selbstverständnisses – immer noch mit klassischer Werbung in Verbindung gebracht werden. Aus der Rangliste verschwunden sind dagegen viele Designbüros mittlerer Größe:
Meiré und Meiré,
Heine,
Lenz,
Zizka und
Factor Design etwa, Agenturen, die noch vor wenigen Jahren die vorderen Plätze einnahmen. Sie beschicken Wettbewerbe nur noch sporadisch. Manchen machen die Teilnahmegebühren zu schaffen, anderen scheint die Aussagekraft von Rankings fraglich.
Selbst Gewinner reagieren ambivalent. Er freue sich zwar über sein gutes Abschneiden, sagt der vielbeachtete Art Director
Mirko Borsche, der unter anderem für sein Editorial Design des „Zeit-Magazins“ bei Wettbewerben abräumte und im Ranking den Platz 5 belegt. „In Zukunft aber“, so der viel prämierte Gestalter, „werde ich an keinem Kreativ-Award teilnehmen.“
fw