Erfreuliche Nachrichten für die deutsche Designszene: Bei den 2008 eingeführten Design Lions ist Deutschland wie im Vorjahr die erfolgreichste Nation. Insgesamt zwölf Löwen gehen an hiesige Agenturen, darunter zwei Goldlöwen für die Berliner Kreativschmiede Art + Com und ihre Arbeiten "Kinetic Sculpture" und "Mediatecture" für das Münchner BMW-Museum. Ebenfalls vergoldet wurden Arbeiten von Serviceplan München (Kunde: Wüsthof, Arbeit: "Onion Calendar"), Scholz & Friends Hamburg (Kunde: Alpina Farbe, Arbeit: "The Alpina Wall Calendar 2009") und Dyrdee Media Berlin (Kunde: Nick Germany, Arbeit: "Nick Idents").
Serviceplan kann sich außerdem über zwei silberne Löwen für Arbeiten im Auftrag der Lead Academy beziehungsweise Schnapsbrennerei Dr. Thorsten freuen. Daneben gab es fünfmal Bronze für die Agenturen
Lukas Lindemann Rosinski (Eigenwerbung),
Das Comitee (Eigenwerbung),
Gürtlerbachmann (Kunde: Roland Berger),
Jung von Matt (Kunde: FC St. Pauli) und
Kolle Rebbe (Kunde: Anthony's Garage).
Zum guten Abschneiden der Deutschen bemerkt Jurymitglied
Mirko Borsche, Inhaber des Buereau Mirko Borsche in München, dass es sicherlich noch mehr Löwen für hiesige Designer gegeben hätte, wenn auch die kleineren Designbüros ihre Arbeiten in Cannes einreichen würden. "Vielen ist die Einsendung aber einfach zu teuer. Deshalb beteiligen sich hier vor allem Werbeagenturen. Aber es gibt in Deutschland noch so viel mehr tolle Kreationen, die bei den Design Lions sicherlich auch hohe Beachtung finden würden."
Insgesamt hat die Jury die beachtliche Menge von 83 Arbeiten ausgezeichnet - im Vorjahr waren es nur 39. Allerdings gehört die Design-Kategorie auch zu den wenigen Wettbewerbssparten, in denen die Anzahl der Einsendungen gestiegen ist. Die Juryvorsitzende
Sylvia Vitale Rotta, CEO von Team Creatif in Paris, betont, dass auch die Qualität der Arbeit sehr hoch war und im Vergleich zum Vorjahr ernsthaftere und strategisch fundiertere Kampagnen im Rennen waren. Auch Mirko Borsche bekräftigt, dass bei der Bewertung der Arbeiten nicht nur ästhetische Merkmale im Vordergrund standen, sondern auch, ob die Kampagne tatsächlich relevant für Marke und Zielgruppe gewesen ist. Zweifelhafte Arbeiten, die verdächtig nach Fake ausgesehen hatten, seien aussortiert worden. "Möglicherweise steht immer noch die eine oder andere Goldidee auf dem Siegertreppchen", räumt er ein. "Allerdings fände ich es falsch, solche Arbeiten zu bestrafen, wenn dahinter eine ganz tolle Idee steckt und es ein Kunde gab, der die Umsetzung beauftragt hat.
Bei dem Grand Prix hat sich das Gremium auf eine Arbeit geeinigt, die auch tatsächlich sehr breit geschaltet wurde: Es handelt sich um die Posterkampagne "Paper Battlefield" für Nike von
McCann Worldgroup Causeway Bay in Hong Kong.
bu