In der Kritik: Klaus Wowereit, Vorsitzender des Berlin-Board
Die vor kurzem gestartete Ausschreibung der Stadt Berlin für eine Dachmarkenkampagne für die Bundeshauptstadt sorgt bei einigen Agenturen für Aufregung. Zwar wollen sich die Kreativen nicht öffentlich zu dem Vergabeverfahren äußern. Hinter vorgehaltener Hand ist aber von "unseriösen Konditionen" und einem "wenig transparenten Prozedere" die Rede. Zudem wird kritisiert, dass die ausschreibende Stelle kein Pitchhonorar zahlt.
Berater
Jochen Pläcking, der im Auftrag von Bürgermeister
Klaus Wowereit das Verfahren begleitet, hält dagegen. "Es handelt sich nicht um einen Pitch, sondern um eine freihändige Vergabe nach öffentlicher Bekanntmachung". Dabei sei die Zahlung eines Pitchhonorars nicht üblich. Der frühere Mercedes-Marketer und DDB-Chef Pläcking betreibt heute mit seinem Partner Arne Klein die Firma Kleinundpläcking Markenberatung in Berlin.
Die Ausschreibung der Stadt Berlin läuft noch bis zum 1. Oktober. Gesucht werden ein Slogan, ein neuer graphischer Auftritt (CD, Logo etc.) sowie die "kommunikative Grundidee" für eine künftige Kampagne. Interessierte können sich sowohl für eine einzelne ausgeschriebene Leistung als auch für mehrere bewerben. Der beste Anbieter jeder Disziplin wird eingeladen, in einem Kreativteam den Prozess der Entwicklung der Dachmarke zu begleiten. Sie soll noch in diesem Jahr erarbeitet werden. Für 2008 ist eine interne Zielgruppen-Kampagne für die Einwohner Berlins sowie Unternehmen und Institutionen der Hauptstadt geplant. 2009 sollen dann internationale Investoren und Multiplikatoren angesprochen werden.
Gesteuert wird der Auftritt von einem sogenannten Berlin-Board, dem unter Vorsitz von Wowereit unter anderem Axel-Springer-Chef
Mathias Döpfner, MTV-Chefin
Cathrin Mühlemann und der designierte Bertelsmann-Chef
Hartmut Ostrowski angehören. Die Zuschlags- und Bindefrist für die Auftragserteilung endet am 15. November. Alle Infos und die Teilnahmeunterlagen gibt es unter
www.berlin.de/stadtdeswandels.
mam