Auch Henkel konsolidiert gesamtes Mediabudget bei Group M

MEC in Düsseldorf betreut den gesamten Mediaetat von Henkel
MEC in Düsseldorf betreut den gesamten Mediaetat von Henkel
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Nach L'Oréal und Procter & Gamble konsolidiert mit Henkel ein weiterer Top-Werbungtreibender sein millionenschweres Mediabudget bei Group M. Die Düsseldorfer Mediaagentur MEC hat sämtliche Markenetats übernommen, die der Großkonzern zu bieten hat: von den Wasch- und Reinigungsmitteln über die Körperpflege bis hin zu den Kosmetikprodukten. Insgesamt kam dafür im vergangenen Jahr laut Nielsen ein Schaltvolumen in Höhe von brutto 317,8 Millionen Euro zusammen, das Henkel seit 2006 auf MEC und das Omnicom-Network OMD verteilt hatte.

Die Erfolgsbilanz von Group M

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Ein großer Verfechter dieser Doppelstrategie war Mediachef Helmut Großcurth, der bei Henkel für alle Marken außerhalb des Kosmetiksortiments zuständig war. Er hat inzwischen allerdings den Düsseldorfer Konzern verlassen und sämtliche Aufgaben an Björn Osterndorff übergeben, der schon seit 2007 die Medialeitung von Schwarzkopf & Henkel innehat. Nun herrscht er über alle Mediaspendings von Henkel und gehört damit zu den Top 10 der deutschen Werbungtreibenden. Gegenüber HORIZONT bestätigt Osterndorff die Bündelung des Gesamtetats bei MEC, die bereits zum Jahresbeginn erfolgte.

Auch die TV-Spots für Syoss und Schwarzkopf werden künftig von MEC geschaltet

Offen lässt er allerdings, ob er wie Großcurth weiterhin Direktkunde von IP Deutschland ist. Sicher ist nur, dass Henkel nach wie vor auf den RTL-Vermarkter setzt und keine Werbeblöcke bei der Münchner Sendergruppe Pro-Sieben-Sat 1 bucht. Das TV-Volumen von Henkel ist allerdings beachtlich und bekanntlich der größte Umsatzbringer für die Mediaagenturen. Auch und gerade für den Düsseldorfer Marktführer Group M, der nach Meinung von einigen Media-Auditoren nur noch über den Einkauf wachsen kann.

Die Liste der 20 Top-Spender im vergangenen Jahr offenbart jedoch, dass die Agenturen der Group M inzwischen zehn der größten Werbungtreibenden komplett betreuen, die für ein Brutto-Schaltvolumen in Höhe von rund 2,5 Milliarden Euro stehen (siehe Tabelle). Wenn man den Discounter Aldi, der ohne Mediaagenturen auskommt, und den Axel Springer Verlag abzieht, der seine Mediabudgets auf mehrere Agenturen verteilt, bleiben nur noch acht der Top 20-Werbekunden übrig, die nicht mit Group M arbeiten.

Diese Bilanz zeigt nicht nur, wie marktbeherrschend Group M inzwischen geworden ist, die dieses Jahr erstmals die Schallmauer von 50 Prozent des deutschen Mediavolumens durchbrechen wird. Sie zeigt auch, dass die Konsolidierung der Mediaetats bei einer Agentur oder Gruppe mit Volldampf voranschreitet. Mit Henkel verabschiedet sich einer der letzten Protagonisten, der mit zwei Medianetworks arbeitet.

Übrig bleiben nur noch Coca-Cola, wo nach wie vor Carat für die Planung und Mediacom für den Einkauf zuständig sind. Bei Reckitt-Benckiser kauft seit diesem Jahr Vivaki nur noch ein, weil sich die Hamburger Mediaaagentur Initiative den Planungs- und Strategie-Etat in einem Pitch sichern konnte. ejej
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