Die Aegis-Führung zeigt sich allerdings wenig überrascht über die Anschuldigungen, die Ruzicka vor allem gegenüber seinem Nachfolger Andreas Bölte äußert. "Sie sind nicht neu, da sie von dem Hauptverdächtigen Ruzicka bereits während der ersten polizeilichen Vernehmungen gemacht wurden", heißt es dazu. In der Zwischenzeit hätten sich aber zwei unterschiedliche Senate der Frankfurter Oberlandesgerichts (OLG) und der Strafsenat mit dem Sachverhalt befasst. Im Rahmen dieser Verfahren sei die Justiz zu dem Schluss gekommen, dass die Ermittlungsergebnisse und Gerichtsentscheidungen nicht mit Ruzickas Darstellung im Einklang stünden. "Die Staatsanwaltschaft und das OLG Frankfurt schenken seinen Behauptungen auch nicht im Ansatz Glauben", betont die Wiesbadener Agenturzentrale in ihrer Mitteilung.
Ruzicka sitzt seit elf Monaten in Untersuchungshaft und wird gemeinsam mit drei weiteren Verdächtigen der schweren Untreue angeklagt, womit Aegis Media um 52 Millionen Euro geschädigt worden sein soll. ejej