Super Bowl

Wie Budweiser mit seinem Flüchtlings-Spot ungewollt den richtigen Ton trifft

Die Skizzen von Adolphus Busch verraten, um welches Bier es geht: Budweiser
AB Inbev
Die Skizzen von Adolphus Busch verraten, um welches Bier es geht: Budweiser
Mit Pferden oder Hundewelpen kann der Budweiser-Spot für den Super Bowl LI nicht punkten - dafür aber mit einer großen Geschichte, die wie wohl kaum eine andere zum aktuellen Zeitgeist passt: Zum "Big Game" bewirbt der Brauerei-Riese Anheuser-Busch InBev die Marke mit der Story seines Co-Gründers Adolphus Busch, der sich im Jahr 1857 auf den schweren Weg von Deutschland nach Amerika gemacht hat. Obwohl der Film laut AB InBev keinerlei politische Intention hat - bei der aktuellen Einwanderungsdebatte in den USA passt er wie die Faust aufs Auge.
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Budweiser - “Born The Hard Way"

Der 60-Sekünder zeigt eindrucksvoll, dass es ohne die Immigration Buschs und seine Widerstandsfähigkeit in schwierigen Zeiten auch nicht das amerikanische Bier Nummer eins gegeben hätte - Budweiser nämlich. Im Film kämpft der Deutsche gegen schwere See, fremdenfeindliche Amerikaner und brennende Mississippi-Dampfer, bis er schließlich in St. Louis ankommt und dort seinen ebenfalls aus Deutschland emigrierten Co-Gründer und späteren Schwiegervater Eberhard Anheuser trifft. Gemeinsam schaffen sie die größte und bekannteste Brauerei der USA.
Die Entstehungsgeschichte des Unternehmens unterstreicht eindrucksvoll die große Relevanz des Films. Die USA als klassisches Einwanderungsland wären nicht vorstellbar ohne die vielen dort gestrandeten Menschen aus fremden Landen - und doch werden die Themen Flüchtlinge und Immigration in den USA derzeit wohl so scharf und unsachlich diskutiert wie nie zuvor. AB InBev und die verantwortliche Agentur Anomaly allerdings wollten mit "Born the Hard Way" keine subtile politische Botschaft im 51. Super Bowl platzieren, sondern lediglich den langen Weg zum heutigen Weltkonzern kommunizieren. Der Spot schließt mit der Tagline "When nothing stops your dream this is the beer we drink".


Gedreht haben Anomaly und AB InBev in New Orleans unter Regie von Chris Sargent - und fast ohne tierische Unterstützung. Die Pferderasse Clydesdales, die jahrelang fester Teil der glorreichen Super-Bowl-Auftritte von Budweiser war, taucht nur noch am Rande auf: In den Szenen in St. Louis kommt ihr eine kleine Nebenrolle zu. fam
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