Schweppes - The Dress for Respect
Seit Mitte Oktober 2017 ist die #MeToo-Bewegung in aller Munde. Für einige brasilianische Männer hat die Debatte um sexuelle Belästigung allerdings offenbar nichts geändert. Wie Schweppes in seinem Experiment zeigt, sehen sie offenbar kein Problem darin, Frauen ohne ihr Einverständnis anzufassen. Mit dem "Dress for Respect" will Schweppes die Zustände aufzeigen und die Männer zu einem Umdenken bringen.
Dafür entwickelte Schweppes ein Glitzerkleid, das mit Sensoren ausgestattet wurde. Diese messen Berührungen und leiten die Reize via Wi-Fi in Echtzeit an ein Kontrollzentrum weiter. Darauf können Beobachter sehen, wie oft und an welchen Körperstellen die Trägerin des Partydresses angefasst wird.
Die drei Frauen Juliana Schulz, Tatiana Rosas und Luisa Castro zogen sich für Schweppes das Glitzerkleid an, schmissen sich ins Getümmel und verbrachten eine Nacht in einem Club in
São Paolo. Das Ergebnis: In knapp 4 Stunden wurden die Trägerinnen des Kleids insgesamt 157 Mal angefasst - unter anderem am Bauch, am Arm, am Rücken - auch an den Brüsten und am Unterleib. Umgerechnet macht das mehr als 40 Mal pro Stunde. Unklar bleibt, wie das Kleid zwischen absichtlichen und absichtlichen Berührungen unterscheidet. Denn auf einer vollen Tanzfläche ist unverfänglicher Körperkontakt eher die Regel als die Ausnahme.
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Im Anschluss an das Experiment fordert Schweppes im zugehörigen Spot mehr Respekt, Eleganz, Intelligenz und Co bei Annäherungsversuchen. Die zusammenfassende Botschaft am Schluss: "Charakter erforderlich".
Für die Kreation der Kampagne zum "Dress for Respect" zeichnet
Ogilvy Brazil verantwortlich. In Brasilien gehört Schweppes zur Coca-Cola Company. Hierzulande hält Krombacher die Marken- und Vertriebsrechte.
bre